Österreich bei Glasfaseranschlüssen weiter hinten
Hauptgrund für den mangelnden Ausbau sei vor allem das gut ausgebaute, flächendeckende Kupfernetz. In anderen Ländern, wo die Qualität der Kupferkabel gering ist, schreitet der Glasfaserausbau schneller voran. Derzeit liegt die Zahl der aktiven Glasfaseranschlüsse in Österreich bei 71.300. Verfügbar wäre ein Glasfaseranschluss bis in den Haushalt (Fibre to the Home = FTTH) laut RTR für 261.200 österreichische Haushalte und Unternehmensstandorte.
RTR
Glasfaserabdeckung derzeit bei 7,4 Prozent
Noch geringer als bei FTTH fallen die Zahlen beim Anschluss bis zur Hausmauer (Fibre to the Building = FTTB) aus. Diese Möglichkeit haben laut RTR derzeit 81.000 Haushalte, genutzt wird er von 14.500 Haushalten. Insgesamt liegt die FTTB/H-Netzabdeckung damit laut RTR bei ca. 340.000 Haushalten und Unternehmensstandorten, was einer Abdeckung von 7,4 Prozent entspricht.
Geschwindigkeit längst nicht ausgereizt
Von den vorhandenen Glasfaseranschlüssen werden hierzulande die meisten von regionalen Energieversorgern bzw. Stadtwerken sowie von A1 bereitgestellt. Zwar sind technisch Geschwindigkeiten von einem Gigabit pro Sekunde kein Problem, meist werden derzeit aber noch weit geringere Geschwindigkeiten mit maximal 300 Mbit/s angeboten. Zum Vergleich: Auch Internetanschlüsse via Kabel erreichen Bandbreiten von 300 Mbit/s.
Hohe Bandbreiten meist sehr teuer
Wie die RTR erklärte, ist gleichzeitig ist die Nachfrage bzw. Zahlungsbereitschaft nach Glasfaser und großen Bandbreiten niedrig. „Da hohe Bandbreiten für Kundinnen und Kunden in der Regel deutlich teurer sind als geringere, haben sie einen starken Anreiz nur die Bandbreite nachzufragen, die sie tatsächlich brauchen. Und das überschreitet offenbar kaum die 30 Mbit/s“, so Telekomregulator Johannes Gungl. Daneben gebe es eine gute Versorgung mit Mobilfunknetzen, die vielfach ebenfalls für breitbandigen Internetzugang genutzt würden.
Teurer Ausbau
Ein Grund für den zögerlichen Ausbau sind die Kosten der flächendeckenden Verlegung. Vor allem die dafür nötigen Grabungsarbeiten machen etwa 70 bis 90 Prozent der Ausbaukosten aus. In Österreich gibt es laut RTR nur wenige Leerrohre, um Kabel einzuziehen oder einzublasen wie etwa in Portugal, Spanien und Litauen. Luftverkabelung wie in Rumänien und Lettland ist in Österreich stark beschränkt bzw. verboten.
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Publiziert am 30.10.2018