Jeder 5. Haushalt mit Schimmelbefall
63 Prozent der Bäder, 21 Prozent der Schlafzimmer und neun Prozent der heimischen Kinderzimmer sind von Schimmelsporen befallen. Dies ergabe eine Umfrage des Immobilienportals immowelt.at. Schimmelgefahr besteht zum Beispiel an schlecht gedämmten Außenwänden bei gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit oder wenn Möbel zu nahe an Außenwänden stehen und die Luft dahinter nicht zirkulieren kann. Auch in schlecht gelüfteten Badezimmern und kalten Fensternischen kann sich leicht Schimmel bilden.
Meisten versuchen Schimmel selbst zu entfernen
71 Prozent der 500 online befragten Personen gaben an, den Schimmel selber zu beseitigen. 59 Prozent wollen außerdem sorgsamer lüften und heizen. Jeder fünfte beauftragt einen Profi mit der Beseitigung. Jeder Sechste gab an, dass er möglichst bald ausziehen möchte, weil sich die Pilze in seiner Wohnung ausgebreitet haben. Ein Prozent unternimmt garnichts oder überstreicht den Schimmelbefall nur mit Farbe.
M.Gindl/Umweltberatung.at
Tipp: Mit Spiritus besprühen
Doch Schimmelbefall ist nicht nur eine optische Beeinträchtigung, sondern auch eine Gesundheitsbelastung, da Schimmelpilzsporen giftig sind. Er sollte daher rasch entfernt werden. Wenn die Flächen klein und erst seit kurzem oberflächlich befallen sind, kann Schimmel selbst entfernt werden, zum Beispiel wenn eine Zimmerecke, Fensterlaibung oder Badezimmerfugen betroffen sind.
Das günstigste Hausmittel gegen Schimmel ist, den Pilz mit Spiritus aus dem Bau- oder Drogeriefachhandel zu besprühen. Alternativen sind 70- bis 80-prozentiger Ethylalkohol (Weingeist) oder drei bis sechs-prozentiges Wasserstoffperoxid, so die Umweltberatung. Bei der Anwendung sollte gut gelüftet werden. Essig hingegen helfe nicht, sondern könne im Gegenteil auf kalkhaltigem Untergrund sogar Nahrung für Schimmel bieten.
Ideale Luftfeuchtigkeit zwischen 30 und 55 Prozent
Die ideale Luftfeuchtigkeit im Haushalt sollte zwischen sollte zwischen 30 und 55 Prozent liegen. Sobald das Hygrometer mehr als 60 Prozent anzeigt, ist Lüften angesagt, da sich sonst Schimmelsporen und Milben besonders gut vermehren können. Dabei sollte mehrmals täglich bei komplett geöffnetem (nicht nur gekipptem) Fenster stoßgelüftet werden.
Auch bei schlechtem Wetter kann ruhig gelüftet werden. Denn wenn die Außenluft kühler ist als die Innenluft, wird durch Lüften die Feuchtigkeit im Raum gesenkt, auch wenn es draußen nieselt, regnet oder nebelig ist.
Bei großflächigem Schimmel: Profis holen
Bei großflächigen und lange bestehenden Schimmelflecken rät die Umweltberatung dazu, Professionisten arbeiten zu lassen, weil der Schimmel dann auch im Putz, in der Wand oder im Boden steckt und auch dort entfernt werden muss. Zudem sollte die Hausverwaltung bzw. der Vermieter informiert werden, da Wasserschäden oder Baumängel als Ursache infrage kommen.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben Menschen, die in feuchten, verschimmelten Haushalten leben, ein erhöhtes Risiko für Atemwegsinfektionen und Asthma. 16 Prozent der Befragten, die in einer Schimmelwohnung leben, wissen jedoch nichts über die Gefahren oder glauben sogar, dass der Schimmel keinen Einfluss auf ihre Gesundheit hat.
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Publiziert am 13.12.2016