Verbraucherschutz zieht schlechte Bilanz im VW-Skandal
Der vzbv forderte eine Garantie von VW für die betroffenen Autos. Andernfalls könnten Verbraucher „auf den langfristigen Folgen der Umrüstung, wie einem möglichen Wertverlust, sitzenbleiben“.
„VW will den Skandal offenbar aussitzen“, urteilte vzbv-Vorstand Klaus Müller. Ein Problem sei, dass Betroffene in Deutschland ihre Ansprüche individuell vor Gericht einklagen müssten. Viele scheuten die Kosten und den ungewissen Ausgang. Der vzbv kritisierte zudem erneut, dass VW Entschädigungszahlungen für Kunden in Europa – anders als in den USA – bisher ablehnt. Auch die Behörden müssten reagieren, verlangte der Verband. Damit sich ein derartiger Skandal nicht wiederholen könne, sei „ein transparentes System für Kfz-Typengenehmigungen vonnöten“. Unabhängige Prüfdienste müssten Zugriff auf die Fahrzeugsoftware bekommen.
Verkehrsministerium kündigt Neuwagentests an
In Österreich kündigte das Verkehrsministerium an, künftig Autos auf Software zur Abgasmanipulation zu testen. Für die Tests soll die Bundesanstalt für Verkehr (BAV) geschultes Personal bereitstellen und spezielle Messgeräte anschaffen. Werden bei einem Test Auffälligkeiten nachgewiesen, meldet die BAV die entsprechenden Ergebnisse an den Staat, in dem das betroffene Automodell genehmigt wurde. Die jeweilige Behörde muss dann feststellen, ob die Software illegal ist und entsprechende Konsequenzen ziehen. Welche Automodelle getestet werden, wird von der Häufigkeit ihrer Zulassung in Österreich abhängen.
apa/afp/dpa/Patrick Pleul
Volkswagen hatte vor knapp einem Jahr auf Druck der US-Behörden zugegeben, weltweit in rund elf Millionen Diesel-Fahrzeuge unterschiedlicher Marken eine illegale Software eingebaut zu haben. Das Programm reduziert den Ausstoß von schädlichen Stickoxiden bei standardisierten Tests.
Publiziert am 16.09.2016