Fahrradhelme: Jeder zweite ist „gut“

Ein guter Fahrradhelm wirkt als Aufprallschutz und verhindert oder mildert im Falle eines Sturzes Verletzungen am Kopf. Doch welche Modelle bieten die meiste Sicherheit? Der ÖAMTC hat 15 Helme getestet. Jeder zweite schnitt „gut“ ab.

In Österreich müssen Erwachsene auf dem Fahrrad zwar keinen Helm tragen, die Radhelmpflicht gilt nur für Kinder bis 12 Jahre. Ein Fahrradhelm wird trotzdem empfohlen, um schwere Kopfverletzungen zu verhindern.

Um optimale Sicherheit zu gewährleisten, muss ein Fahrradhelm richtig gut passen: Er darf nicht drücken, aber auch nicht verrutschen. „Ein Helm passt erst dann richtig, wenn er beim Vorbeugen auf dem Kopf bleibt, auch wenn das Schloss offen ist“, so der ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Beim Kauf sollte man zudem auch auf gute Sichtbarkeit im Dunkeln achten. Der Helm sollte über Reflektoren verfügen und eine möglichst helle Farbe haben.

Ein Mann steht vor einer Wand mit Fahrradhelmen

dpa/Andreas Gebert

Das Angebot an Fahrradhelmen ist groß

Im Test wurden 15 Modelle für Erwachsene in den Kriterien Unfallschutz, Komfort und Handhabung, Hitzebeständigkeit sowie Schadstoffe überprüft. Zwar wurde kein „Sehr gut“ vergeben, doch gleich sieben Helme schnitten mit einem „Gut“ ab. Der Testsieger – Casco Activ 2 – liegt mit 80 Euro preislich im oberen Mittelfeld. „Dass ein guter Helm nicht teuer sein muss, zeigen die beiden nächsten Helme in der Rangliste“, so Kerbl. Der zweitplatzierte Cratoni Pacer kostet 60 Euro, der Lazer Beam MIPS auf dem dritten Platz kostet 55 Euro.

Mit dem Bell Annex MIPS (140 Euro) erreicht lediglich ein Helm über 100 Euro ein „gut“. Sowohl der Abus In-Vizz Ascent (130 Euro), der POC Crane Commuter“ (130 Euro) sowie der KED Berlin (120 Euro) kamen nicht über ein „befriedigend“ hinaus. Die günstigsten Helme im Test, der Btwin BH 500 (30 Euro) sowie der Prophete 770/771 (32 Euro) wurden ebenfalls mit „befriedigend“ benotet.

Die "guten" Helme im ÖAMTC-Test

APA/DPA/Daniel Bockwoldt

oben: Casco Activ 2, Cratoni Pacer, Lazer Beam MIPS. unten: Limar X-Ride Superlight, Alpina Mythos 3.0, Bell Annex MIPS, Uvex City E

Drei der 15 getesteten Modelle – der drittplatzierte Lazer Beam MIPS, der ebenfalls „gute“ sechstplatzierte Bell Annex MIPS und der mit „befriedigend“ beurteilte Giro Revel MIPS – verfügen zudem über ein zusätzliches Sicherheitssystem für Helme.

Das Multidirectional Impact Protection System (MIPS) bietet Schutz bei Aufschlägen mit unterschiedlichen Bewegungsrichtungen. Dabei handelt es sich um einen Innenhelm, der flexibel mit elastischen Verbindungselementen an der Außenschale befestigt wird. „Da wir in unseren Tests momentan nur geradlinige Stöße abbilden können, ist das volle Potenzial von MIPS noch nicht darstellbar“, so ÖAMTC-Techniker Kerbl aus und rät dazu beim Helmkauf darauf zu achten, dass der Wunschhelm über ein MIPS verfügt.

Auf dem letzten Platz findet sich mit dem Overade Plixi der einzige zusammenklappbare Helm im Test. „Überzeugen kann er jedoch lediglich in diesem Punkt“, so das ÖAMTC-Urteil. „Sowohl im ‚Unfallschutz‘ als auch bei ‚Komfort und Handhabung‘ erreichte der Klapphelm lediglich ein ‚genügend‘.“

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