Fischratgeber: Karpfen statt Lachs

Acht Kilogramm Fisch isst jeder Österreicher im Schnitt pro Jahr. Gerade zu Weihnachten kommen Karpfen, Lachs, Saibling & Co. gerne auf den Festtagstisch. Doch welcher Fisch schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch ökologisch unbedenklich?

Rund sechs Prozent des hierzulande konsumierten Fisches werden auch in Österreich produziert, der Rest wird importiert. Welchen Fisch können Konsumenten angesichts weltweit überfischter Meere bedenkenlos kaufen? Die Umweltorganisationen Greenpeace und WWF (World Wide Fund For Nature) bieten mit ihren Fischratgebern eine Orientierungshilfe.

Frische Fische lagern auf Eis auf dem Wiener Nachmarkt

ORF.at/Lukas Krummholz

Gütesiegel helfen bei der Wahl des richtigen Fisches

Als „gute Wahl“ empfiehlt der WWF Hering und Sprotte, Karpfen und Bio-Forellen aus Aquakulturen. Greenpeace ist strenger: Für uneingeschränkt empfehlenswert hält die Organisation nur den Karpfen. Für „überwiegend vertretbar“ Hering und Wels. Bei beiden Arten gelten demnach aber Ausnahmen für in bestimmten Regionen gefangene Fische, die besser nicht auf den Tisch kommen sollten.

Fischratgeber von Greenpeace

Greenpeace

Thunfisch und Lachs: auf Herkunft achten

Noch komplizierter wird es bei beliebten Arten wie Lachs und Thunfisch: Von beiden Arten raten die Umweltschützer grundsätzlich ab, allerdings gibt es Ausnahmen. Wenn Lachs oder Thunfisch aus bestimmten Regionen kommen, können sie durchaus gekauft werden - laut WWF etwa Bonito-Thunfisch aus dem Westpazifik oder Wildlachs aus Ostalaska.

Der WWF empfiehlt zudem, sich an verschiedenen Siegeln zu orientieren. So kennzeichnet etwa das MSC-Siegel für Meeres-Wildfang die Herkunft aus nachhaltiger Fischerei. Bei Zuchtfisch aus Aquakulturen sollten sich Verbraucher demnach am besten für Waren mit dem ASC-Siegel entscheiden. Aus Greenpeace-Sicht dagegen kann keiner Zertifizierung uneingeschränkt vertraut werden.

Finger weg von Rotbarsch, Aal und Petersfisch

Ohne Ausnahmen auf der roten Liste stehen beim WWF Aal, Hai, Granatbarsch, Grenadierfisch, Papageifisch, Petersfisch, Rochen, Schnapper und Wittling, bei Greenpeace zudem Makrele und Rotbarsch. Auch auf Alaska-Seelachs, der für viele Fischstäbchen verwendet wird, sollten Verbraucher laut Greenpeace verzichten. Der WWF kommt teilweise zu differenzierteren Urteilen und hält einen Kauf zumindest bei einem Fang in bestimmten Regionen für vertretbar - etwa beim Alaska-Seelachs aus dem Nordwestpazifik oder Makrelen aus dem Nordostatlantik.

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