Abzocke bei Reisegenehmigung nach Kanada

Ab dem 9. November 2016 müssen Österreicher, die nach oder über Kanada reisen, über eine elektronische Reisegenehmigung verfügen. Für diese werden offiziell Gebühren von sieben kanadischen Dollar (CAD$) fällig. Manch dubiose Webanbieter verrechnen allerdings weit höhere Beträge.

Ursprünglich wäre die Electronic Travel Authorization (eTA) bereits ab dem 30. September 2016 vorgesehen gewesen. Mit etwas Verzögerung ist es nun aber fix. Ab dem 9. November müssen alle Reisenden, die mit dem Flugzeug in Kanada einreisen, diese eTA, also eine elektronische Reisegenehmigung besitzen. Die Gebühr dafür beträgt sieben kanadische Dollar (ca. 4,80 Euro). Zumindest auf der offiziellen Webseite der kanadischen Regierung. Im Internet finden sich jede Menge alternativer Anbieter, die von sich behaupten, die Reisegenehmigung ausstellen zu können. Dafür werden den Konsumenten zum Teil stark erhöhte Summen verrechnet.

Verdächtige Webseiten:

canadaetavisa.com

e-visums.at/kanada

etacanadaonline.com

gotocanada.express

kanada-eta.de

Dubiose Webanbieter kassieren stark erhöhte Gebühren

Bei Watchlist Internet, einem Projekt des Österreichischen Instituts für Telekommunikation (OIAT), häufen sich mittlerweile die Beschwerden erboster Kanada-Reisender. Die verlangten „Bearbeitungsgebühren“ sollen zum Teil das Vierfache des Normalpreises betragen. Ob die erworbenen Reisegenehmigungen dann tatsächlich gültig seien, und was genau mit den angegeben Daten passiere, sei unklar, so der Projektleiter von Watchlist Internet Thorsten Behrens. Ähnlich dubiose Angebote gäbe es ebenfalls für Reisen in die USA und die Türkei.

Watchlist Internet warnt vor verdächtigen Angeboten

Die Experten von Watchlist Internet warnen eindringlich davor die eTA bei einem anderen Anbieter als der offiziellen Regierungsseite zu beantragen. Neben erhöhter Gebühren käme hinzu, dass die Mehrheit der Webseiten unbekannt sei. Man fände kein Impressum, das darüber Auskunft gäbe wer sie betreibt. Ebenso wenig seien Rückschlüsse auf den Domaininhaber möglich.

Sollte man zu viel für die eTA bezahlt haben, empfiehlt Watchlist Internet zu versuchen, mit dem Anbieter in Kontakt, und vom Vertrag zurück zu treten. Darüber hinaus raten die Fachleute, wie bereits erwähnt, die Einreisegenehmigung ausschließlich auf der offiziellen Webseite der kanadischen Regierung zu beantragen. Einerseits spare dies Geld, andererseits könne man nur auf diese Weise davon ausgehen, dass die persönlichen Daten sicher sind.