Ziegelsteine und andere Tricks: Einfach Wasser sparen

Forscher haben errechnet, dass das symbolische Datum, an dem die nachwachsenden Ressourcen der Erde für das laufende Kalenderjahr erschöpft sind, immer weiter nach vorne rückt. Heuer ist der „Welterschöpfungstag“ auf den 8.August gefallen. Wasser, eine der wichtigsten Ressourcen, lässt sich im Haushalt leicht einsparen.

Oft brauche es nur wenige Handgriffe, um kostengünstig und mit wenig Komfortverlust Wasser zu sparen, so Energieberaterin Andrea Kraft von der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich. Um den Wasserverbrauch sinnvoll und ohne Hygieneeinbußen zu senken und dabei auch Geld zu sparen, gibt es vielfältige Ansatzpunkte.

Weniger Pritscheln im Bad

Ältere WC-Spülungen etwa ließen sich einfach nachrüsten, indem man eine Wasserstopptaste einbaut oder auf Spülkästen mit Zwei-Mengen-Spültechnik, also einer normalen und einer Kurzspültaste, umsteigt, so die Expertin. Wer Geld sparen will, könne auch einen Ziegelstein in den Spülkasten legen, um das Volumen zu verringern.

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Beim Duschen wird weniger Wasser verbraucht als beim Baden. Wer zusätzlich darauf verzichtet, das Wasser beim einseifen, rasieren oder shampoonieren rinnen zu lassen, schont die Umwelt. Armaturen können günstig nachgerüstet werden, ohne gleich die gesamte Apparatur auszutauschen. „Mit Zusätzen, die einfach die Wasserentnahme verringern sowie sogenannten Perlatoren, die dem Wasser Luft beimengen, habe man nicht den Eindruck, dass weniger Wasser aus der Leitung kommt“, so Kraft.

„Wasser verantwortungsvoll nutzen“

Kennzeichnungen zum Energieverbrauch informieren beim Neukauf daüber, ob Geräte umweltschonend sind. Die Entscheidung, ob ein altes, noch funktionsfähiges Gerät ausgetauscht werden soll, hänge von der jeweiligen Situation ab, so die Beraterin. „Wenn Sie alle zwei Wochen den Geschirrspüler voll beladen einschalten, dann behalten Sie das alte Gerät, falls es nicht wirklich eine Energieschleuder ist.“ Eine vierköpfige Familie, die den Geschirrspüler jeden Tag benutzt, sei nach zehn bis fünfzehn Jahren besser beraten, ein energie- und wassersparenderes Gerät anzuschaffen.

„Natürlich haben wir das Glück, hierzulande genug Wasser zur Verfügung zu haben“, so Kraft. Aber Wasser sei eine endliche Ressource, die nicht künstlich hergestellt werden könne. Daher müsse man das vorhandene Wasser gemeinschaftlich und verantwortungsvoll nutzen.

Virtuelles Wasser einrechnen

Wasser wird nicht zuletzt in der Landwirtschaft und bei der Herstellung von Produkten des alltäglichen Gebrauchs benötigt. Man spricht beim solcherart indirekt genutzten Rohstoff von „virtuellem“ Wasser. Sparen kann, wer auf regionale Produkte und saisonale Lebensmittel achtet oder einfach Papier beidseitig verwendet.

Nicht nur die Höhe des Verbrauchs, auch der jeweilige Umgang mit der Ressource Wasser spielt schließlich eine Rolle. Anhand einfacher Handgriffe im Haushalt lasse sich das verdeutlichen, „indem ich zum Beispiel nicht Essensreste in der Toilette entsorge“, so die Beraterin. Dann könne die Kläranlage ihre Arbeit tun und werde nicht überfrachtet mit Reststoffen, die eigentlich nicht für sie gedacht sind. „Da kann ich auch als Konsument eingreifen und unterstützend für die Allgemeinheit wirken.“

Johanna Jaufer, help.ORF.at