Tipps für den Kauf von WLAN-Verstärkern

In Zeiten der Ausgangsbeschränkungen sehnen sich viele nach einer stabilen WLAN-Verbindung. Keine Selbstverständlichkeit, wenn viele Menschen und Geräte gleichzeitig online sein wollen. WLAN-Verstärker können helfen das Funknetz zu verbessern, um die ganze Wohnung oder auch ein Einfamilienhaus mit Internet zu versorgen.

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Wer sein Internetsignal verstärken möchte, kann auf einen WLAN-Verstärker (engl. WiFi Repeater) setzen. Bei der Wahl des passenden Geräts sollten Anwenderinnen und Anwender zu einem Modell greifen, das in jedem Fall zum vorhandenen Modem beziehungsweise Router passt - also zu dem Gerät, mit dem die Verbindung aufgebaut wird, so Ernst Ahlers, Netzwerkspezialist des Computerfachmagazins „c’t“ aus dem deutschen Heise Verlag.

Router und WLAN-Verstärker müssen zusammenpassen

Wer seinen Router direkt beim Provider, sprich dem Internetanbieter, bezogen hat,sollte in dessen Zubehörshop prüfen, ob dort entsprechende WLAN-Verstärker angeboten werden. Dann sei meistens auch das Einrichten des Geräts möglichst einfach, und man könne einigermaßen sicher sein, dass die Hardware miteinander harmoniert, so Ahlers. Dasselbe gilt natürlich auch dann, wenn man sich selbst einen Internet-Router zugelegt hat, weil man etwa ein bestimmtes Modell bevorzugt. Auch in diesem Fall habe man die geringsten Probleme zu erwarten, wenn man bei der Wahl des WLAN-Verstärkers auf den Hersteller des Routers setzt.

In den meisten Fällen funktioniert das Koppeln des WLAN-Verstärkers mit dem Router per Knopfdruck. Der Router verfügt über eine Koppeltaste, die gedrückt werden muss. Etwa zwei Minuten später drückt man dann die Koppeltaste des WLAN-Repeaters, um eine Verbindung aufzubauen. Während dieses Vorgangs sollte man beide Geräte im gleichen Raum betreiben, so Ahlers. Sobald eine Verbindung hergestellt ist, könne man den WLAN-Verstärker an den Ort bringen, an dem er aufgestellt oder an das Stromnetz angesteckt werden soll.

Handy mir WLAN-Zeichen

APA/dpa-Zentralbild/Hendrik Schmidt

Wenn das WLAN lahmt gibt es mehrere Möglichkeiten, das Problem zu beheben

Mesh-WLAN bietet zusätzliche Netzstärke

Auch hinsichtlich der Geschwindigkeit und der Spezifikationen sollte der Repeater zum Router passen, sagt Ahlers. Bei WLAN-Verbindungen gibt es mittlerweile verschiedene Spezifikationen. Beispielsweise die Standards WIFI 4, WIFI 5 und WIFI 6. Hier gilt es zu überprüfen, welcher Standard vom Router unterstützt wird. Der WLAN-Verstärker sollte mindestens aus derselben Generation stammen wie der Router, so der „c’t“-Fachredakteur. Die entsprechenden Informationen dazu findet man im Benutzerhandbuch des Routers, das mit ziemlicher Sicherheit auch online verfügbar ist.

Wenn man in einer großen Wohnung mit dicken Wänden oder einem Einfamilienhaus lebt, kann es sein, dass es trotzdem zu Problemen kommt, wenn man eine flächendeckende Internetversorgung gewährleisten möchte. Falls das WLAN trotz Verstärkung nach wie vor lahmt, kann es notwendig werden, eine WLAN-Kette aufzubauen - also mehrere WLAN-Verstärker hintereinander zu schalten.

Um zu testen, ob eventuell mehrere WLAN-Verstärker notwendig sind, sollte man das Gerät, das eine mangelhafte Verbindung aufweist (z.B. Tablet oder Smartphone), an einen entfernten Punkt bringen und den Verstärker etwa in der Mitte zwischen dem Router und dem fraglichen Gerät platzieren. Sollte dann immer noch keine ausreichende Verbindung zustande kommen, wird man um eine WLAN-Kette, auch Mesh-WLAN genannt, nicht herumkommen, beziehungsweise eine alternative Möglichkeit der Signalverstärkung ins Auge fassen müssen, so Ahlers.

Powerline-Adapter können eine Alternative sein

Da im Fall des Mesh-WLANs mehrere Verstärker sowohl mit dem Router als auch untereinander drahtlos kommunizieren müssen, kann das Einrichten und Warten solcher WLAN-Ketten mühsam sein. Eine alternative Möglichkeit zu WLAN-Verstärkern sind Powerline-Adapter. Anstelle einer Funkübertragung nutzen diese die Stromleitung, um eine Internetverbindung aufzubauen.

Der Powerline-Adapter sorge dafür, dass das Funkspektrum nicht belastet wird. Außerdem kommen Stromleitungen leichter in Bereiche, wo der Funk nicht hinkommt, so Ahlers. Doch seien auch Powerline-Adapter nicht automatisch der Königsweg. Je nachdem, wie die Stromleitungen verlegt sind, könne auch zwischen zwei Steckdosen eine gute Powerlineverbindung herrschen oder eine schlechte - ganz ähnlich der Funkverbindung beim WLAN.

Auch in zunehmend drahtlosen Zeiten gilt daher: Den stabilsten Netzzugang erreicht man nach wie vor mit einer Kabelverbindung zwischen Computer und Modem. Bei drahtlosen Varianten bleibt Anwenderinnen und Anwendern nichts anderes übrig, als die verschiedenen Möglichkeiten vorab zu testen.

Paul Urban Blaha, help.ORF.at

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