Handel empfiehlt Kunden „Stunde für Risikogruppen“

Der österreichische Lebensmittelhandel ruft vor allem junge Menschen dazu auf, zwischen 8.00 und 9.00 Uhr nicht einkaufen zu gehen. Damit sollen Risikogruppen besser geschützt werden. An der Initiative beteiligen sich Billa, Hofer, Lidl, Merkur, Unimarkt, ADEG, Penny und denn’s Biomarkt.

Supermärkte in mehreren Ländern haben damit begonnen, die in der Coronakrise besonders gefährdeten Personen beim Einkaufen zu unterstützen. Teils werden ältere Menschen wischen 9.00 und 11.00 Uhr bevorzugt behandelt, unter anderem an einer Schnellkasse. Teils gibt es Zeitfenster, in denen nur sie einkaufen dürfen.

Vortritt für Ältere zwischen 8.00 und 9.00 Uhr

Zu den Risikogruppen gehören laut Gesundheitsministerium Menschen ab 65 Jahren sowie Menschen mit chronischen Vorerkrankungen. Diese sollten laut Empfehlung der Bundesregierung generell zu Hause bleiben und sich bei Einkäufen helfen lassen. In Fällen, wo dies nicht möglich ist, biete die „Stunde für Risikogruppen“ eine Alternative für möglichst sicheres Einkaufen, so der Handelsverband.

Es handle sich hierbei weder um eine Vorschrift, noch um eine Öffnungszeitenbeschränkung, sondern um eine Empfehlung an die heimischen Kundinnen und Kunden. Daher der Appell, dass junge Kunden für und nicht mit Älteren einkaufen gehen. Darüber hinaus ersucht der Handelsverband, in den Lebensmittelgeschäften weiterhin einen Mindestabstand von einem Meter zueinander einzuhalten.

Einkauf von anderen erledigen lassen

Die Handelskette Spar verzichtet hingegen bewusst auf eigene Zeitfenster für Risikogruppen. Sonst könnte es passieren, dass etwa Krankenschwestern nach einem Nachtdienst nicht einkaufen können, so Spar-Pressesprecherin Nicole Berkmann auf Anfrage von help.ORF.at. Das gelte es zu verhindern. Weiters würde eine verpflichtende Maßnahme die Ansammlung einer Risikogruppe bedeuten, weil dann alle älteren Personen in einem engen Zeitfenster einkaufen kommen. Das sei für die Ansteckung kontraproduktiv, so Berkmann. Besser wäre es, wenn Ältere generell zu Hause bleiben und sich beim Einkauf helfen lassen.

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