Dachboxen im Test: Qualität hat ihren Preis

Stauraum und Sicherheit sind wesentlich, wenn es mit dem Auto auf eine längere Reisen geht. Damit der Kofferraum nicht übergeht, leisten Dachboxen Abhilfe. Zehn Stück hat die deutsche Stiftung Warentest zusammen mit den Autofahrerclubs ÖAMTC und ADAC getestet. Mangelhaft war keine Box, im Crashtest zeigten sich aber einige Schwächen. Für gute Dachboxen muss man jedenfalls etwas tiefer in die Tasche greifen.

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Ob Paddel, Zelt und Schlafsack im Sommer oder die Skiausrüstung im Winter, die stromlinienförmige Kunststoffbox am Autodach bietet Urlaubern zu jeder Jahreszeit den nötigen Komfort und sorgt für stressfreies Packen.

Testsieger kommt von Thule

Sechs Modelle schnitten bei dem Test mit „gut“ ab, drei mit „befriedigend“ und eines mit „ausreichend“. Insgesamt am besten bewertet wurde die Dachbox „Motion XT L“ von Thule. Mit einem Preis von 590 Euro ist sie eines der teuersten Produkte.

Die größten Unterschiede zeigten sich in den Kategorien Crashsicherheit und Handhabung. Bei der Handhabung, dem am stärksten gewichteten Kriterium, wurde geprüft, wie gut sich die jeweilige Box be- und entladen lässt, wie verständlich die Gebrauchsanweisungen sind, und wie gut das Befestigungssystem funktioniert.

Dachbox

Getty Images/iStockphoto/mbbirdy

Sprit sparen lässt sich, wenn die leere Dachbox wieder abmontiert wird

Einfache Montage bei drei Modellen

Leicht fiel den Testern die Montage bei den Modellen „Motion XT L“ von Thule (590 Euro), „Casar L“ von Atera (420 Euro) und „Oyster 450“ von Kamei (630 Euro). Alle drei wurden mit der Gesamtnote „gut“ bewertet. Die Boxen von Thule und Atera lassen sich mittels Rädchen anschrauben, bei dem Modell von Kamei werden Hebel umgelegt. Unterhalb der Box greifen dann Krallen um den Dachträger.

Komplizierter gestaltete sich dagegen die Montage bei der insgesamt mit „befriedigend“ bewerteten Dachbox „Reef 580“ von G3. Hier mussten zuerst vorperforierte Löcher aus dem Boden gestanzt werden, bevor man die Box mit einem Stahlseil am Träger befestigen konnte. Abzüge gab es bei diesem Modell auch für die schwer verständliche Gebrauchsanweisung.

Zwei Boxen verloren Ladung bei Crashtest

Am besten überstand die Dachbox von Kamei die Vollbremsung und den simulierten Aufprall. Die Ladung lugte zwar kurz heraus, wurde von den Gurten aber wieder hineingezogen. Die Dachboxen der Marken G3 und Farad („Zeus 480L“) bekamen mit einem „ausreichend“ die schlechteste Note beim Crashtest. „Ausreichend bedeutet, dass die Boxen im Test die Ladung tatsächlich verloren haben, weil Gurte gerissen sind und Ösen aufgegangen sind“, so Daniel Kastner von Stiftung Warentest.

Beim Beladen der Dachboxen bleibt es selbst großen Menschen nicht erspart, in den Rahmen der geöffneten Autotür zu steigen. Vorteilhaft ist, dass sich mit einer Ausnahme alle getesteten Dachboxen von beiden Seiten öffnen lassen. Das Fassungsvermögen der Modelle reicht von 390 bis 450 Liter - mit kleineren Einschränkungen, weil teilweise die Verschlüsse in die Box ragten und dadurch sperriges Gepäck schwieriger unterzubringen war.

Vor Fahrt Zuladungsgewicht berechnen

Fast alle Boxen erlauben laut Hersteller den Transport von bis zu 75 Kilo Gepäck. Das Problem dabei: Viele Autos haben eine zulässige Dachlast von maximal 75 Kilo. Zieht man von den 75 Kilo Zuladungsgewicht das Eigengewicht der Boxen (die schwerste wog 22 Kilo) sowie den Dachträger (5 Kilo) ab, so bleiben 48 Kilo übrig.

Um die Dachbox möglichst sicher und effizient zu befüllen rät Daniel Kastner: „Packen Sie schwere Gegenstände möglichst in die Mitte, stopfen sie vorne und hinten weiche Dinge, wie den Schlafsack, und zurren sie vor allem gut zu.“ Nass sollte die Ladung im Inneren nicht werden. Den Regen- und auch den Frosttest überstanden die Modelle überwiegend gut.

Noel Kriznik, help.ORF.at

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