Ultrabooks und Co: Welches mobile Gerät das richtige ist

Die Familie der mobilen Computer hat Zuwachs bekommen. Neben Notebooks gibt es nun auch Ultrabooks, Convertibles und Tablets mit und ohne Tastatur. Die deutsche Stiftung Warentest nahm 28 Geräte genauer unter die Lupe. Was die Produkte voneinander unterscheidet, und welches Modell für welchen Anwender das richtige ist.

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Sie heißen Ultrabook, Convertible oder Tablet. Dahinter verbergen sich drei mobile Computermodelle, die eines gemeinsam haben. Sie treten in Konkurrenz zum herkömmlichen Notebook. Stiftung Warentest hat 12 Ultrabooks, neun Convertibles und sieben Tablets mit Tastatur getestet.

Ultrabooks: Flache und leichte Arbeitsgeräte

Ultrabooks sind klassischen Notebooks sehr ähnlich. Sie sind allerdings leichter, flacher und verfügen über eine geringere Bildschirmdiagonale von 13 oder 14 Zoll, erklärt Kristin Wethekam, Multimedia-Projektleiterin der Stiftung Warentest. Ultrabooks seien vor allem für die mobile Nutzung geeigneter als Notebooks, so Wethekam. Die Akkus halten in der Regel deutlich länger, was sie zum optimalen Arbeitscomputer macht, wenn man etwa im Zug arbeiten möchte.

Apple MacBook Pro 13"

Apple

Der Testsieger bei den Ultrabooks ist das Apple MacBook Pro 13"

Vorsicht bei der Ausstattung

Ultrabooks sind jedoch in der Regel spartanischer ausgestattet als herkömmliche Notebooks. Vor einem Kauf sollte man darauf achten, dass alle Anschlüsse vorhanden sind, die man für seine Zwecke benötigt. Netzwerkanschlüsse seien beispielsweise eher selten, so Wethekam. Wer also nicht durchwegs ein WLAN verfügbar hat, sollte sicherstellen, dass ein Netzwerkkabel angeschlossen werden kann.

Im Gegensatz zum Ultrabook verfügen Notebooks über eine Vielzahl von Anschlüssen und sind bei Bedarf auch mit einem DVD-Laufwerk ausgestattet. Man müsse sich aber bewusst sein, dass ein Notebook im Zweifelsfall bedeutend klobiger und schwerer ausfallen kann, als ein Ultrabook.

Hybrid aus Ultrabook und Tablet zum Streamen

Convertibles sind eine Art Hybrid aus Ultrabook und Tablet. Sie sind in beide Richtungen faltbar. Man kann die Tastatur also nach hinten klappen oder das Gerät wie ein Zelt aufstellen. Daher eignen sich Convertibles etwa zum Streamen von Filmen, für Präsentationen oder zum Vorführen von Fotos. Zum Unterschied vom Ultrabook sind sie in der Regel mit einem Touchscreen ausgestattet. Man kann sie also mit den Fingern oder mit einem Stift bedienen, so die Stiftung-Warentest-Expertin.

Microsoft Surface Pro 6 - Tablet mit Tastatur

Microsoft

Microsofts Surface Pro 6 ist Testsieger bei den Tablets mit Tastatur

Ein Nachteil sei allerdings, dass Convertibles meist mit einem spiegelnden Bildschirm ausgestattet sind. Wer dies als störend empfindet, sei im Zweifelsfall mit einem Ultrabook, das generell über matte Displays verfügt, besser bedient, so Wethekam.

Tablets mit Tastatur vor allem mobil praktisch

Die letzte Kategorie bei der Untersuchung von Stiftung Warentest waren Tablets mit Tastatur. Diese seien vor allem für Personen geeignet, die das Gerät ausschließlich unterwegs nutzen und die Tastatur nur selten benötigen. Die entsprechenden Tastaturen seien in der Regel weniger stabil und auch von der Haptik nicht so komfortabel wie Notebook-Tastaturen. Ohne Tastatur seien Tablets aber deutlich leichter und flacher als die anderen mobilen Computer. Mit dem Finger oder einem Stift könne man darüber hinaus bequem handschriftliche Notizen auf dem Bildschirm machen.

Hardwaretechnisch können alle getesteten Modelle mit modernen PCs oder Notebooks mithalten. Man sollte vor einem Kauf aber darauf achten, dass man kein veraltetes Gerät erwischt. In jedem Fall sollten moderne Prozessoren verbaut sein, so Wethekam. Geräte mit Intel-Prozessoren sollten mindestens über einen i5 Prozessor der achten Generation verfügen. Aktuelle Modelle werden bereits mit der zehnten Prozessorgeneration ausgerüstet. Bei Geräten, die mit AMD-Prozessoren ausgestattet sind, sollte es mindestens ein Ryzen-5 Prozessor sein.

Auf aktuelle Hardwareausstattung achten

Abgesehen von der Prozessorleistung sollten die Geräte über einen Arbeitsspeicher von mindestens acht Gigabyte und eine Solid-State-Festplatte (SSD) mit mindestens 256 Gigabyte verfügen. SSD-Platten arbeiten erheblich schneller als herkömmliche Festplatten (HDD) und beschleunigen die Gesamtleistung des Computers ungemein. Wer sich um Speicherplatz keine Sorgen machen möchte, sollte zu einer Kapazität von 512 Gigabyte greifen. Darüber hinaus ist ein moderner USB-C-Anschluss ein absolutes Muss, um auch in Zukunft externe Geräte oder Monitore anschließen zu können.

Die Fortschritte in der Entwicklung sind nicht mehr so groß wie in der Vergangenheit. Wer auf die beschriebene Hardwareausstattung achtet, sollte an einem aktuellen mobilen Computer etwa fünf Jahre lang Freude haben, so Stiftung-Warentest-Expertin Wethekam.

Testsieger von Apple, Dell und Microsoft

Wer sich für ein Ultrabook, ein Convertible oder einen Tablet-Computer entscheidet, muss allerdings etwas tiefer in die Börse greifen. Ein leistungsstarkes Notebook sei ab etwa 500 Euro zu haben, sagt Wethekam, das günstigste Ultrabook im Test kostet dagegen etwa 900 Euro. Es gibt auch Geräte um 1.500 Euro und mehr, so Wethekam, eine solche Investition sei aber nicht notwendig. Um 900 oder 1.000 Euro erhalte man bereits ein durchwegs zufriedenstellendes Ultrabook oder Convertible.

Unabhängig vom Preis erhielten alle getesteten Geräte die Note „gut“. Testsieger bei den Ultrabooks ist dennoch das teuerste Modell: Und zwar das Apple MacBook Pro mit 13 Zoll Bildschirm um knapp 1.700 Euro. Bei den Convertibles hat das Dell XPS 13 9380 die Nase vorn. Kostenpunkt ebenfalls knapp 1.700 Euro. Den ersten Platz bei den Tablets mit Tastatur sicherte sich das Microsoft Surface Pro 6.

Ultrabook von Fujitsu lässt sich gut reparieren

Ein besonderer Bonuspunkt für Nachhaltigkeit geht außerdem an das Fujitsu Lifebook U749. Als einziges Gerät im Test war es hier möglich, den Akku selbstständig zu tauschen. Dieses Ultrabook hat darüber hinaus Wartungsklappen eingebaut. Über diese können sowohl der Arbeitsspeicher als auch der interne SSD-Speicher vom Nutzer selbst ausgetauscht werden. Defekte Bauteile können also somit selbst ersetzt werden, und das Gerät lässt sich im Bedarfsfall auch recht unkompliziert aufrüsten.

Paul Urban Blaha, Help.ORF.at

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