Ende von „grün gewaschenem“ Strom gefordert
Global 200 Energiesprecher Reinhard Uhrig sieht den "Gesetzgeber gefordert, noch transparentere Regeln für die Kennzeichnung der Stromherkunft zu beschließen. Derzeit sei es erlaubt, dass importierter Strom aus fossilen Energieträgern mittels zugekaufter Wasserkraft-Nachweise „grün gewaschen“ werde und als Ökostrom auf den Markt gebracht werde.
Auf europäischer Ebene müsse die Ausweisung aller Stromquellen vorangetrieben werden. Nur so könnten Stromkunden eine tatsächlich umweltbewusste Entscheidung treffen, so Uhrig in einer gemeinsamen Aussendung des WWF und Global 2000.
E-Control: Umdeklarieren von Importstrom bleibt legal
In einer Stellungnahme der für den österreichischen Gas- und Strommarkt zuständigen E-Control gegenüber Help.ORF.at heißt es dazu: „Die Möglichkeit, importierten Strom mit sogenannten Herkunftsnachweisen umzudeklarieren, ist auch im kürzlich erlassenen Clean Energy Package der Europäischen Kommission weiterhin vorgesehen. Das sehr detaillierte österreichische System der Stromkennzeichnung verpflichtet jedoch alle Stromlieferanten dazu, anzugeben, aus welchen Ländern die eingesetzten Nachweise stammen. Somit ist ein eventueller Import von Nachweisen für den Kunden sofort ersichtlich.“
Die E-Control verweist auf die Möglichkeit mit Hilfe des Tarifkalkulators nach Lieferanten zu suchen, die nur heimische Zertifikate einsetzen.
dpa/dpa-Zentralbild/Z6524 Jürgen Lösel
Für tatsächlich „grünen Strom“ gelten strenge Auflagen beim Stromanbieter-Check
Stromanbieter-Check als Orientierungshilfe
Auch der aktuelle Stromanbieter-Check kann hier als Entscheidungshilfe dienen. Wichtige Kriterien waren ein klares Bekenntnis der teilnehmenden Anbieter zur Transparenz der Stromherkunft sowie dass der weitere Ausbau von erneuerbarem Strom naturverträglich erfolge. Die Themen Klima- und Naturschutz mussten darüber hinaus ausdrücklich in der Firmenstrategie verankert seien.
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Publiziert am 15.01.2020