AK fordert mehr Infos zu Ökobilanz von E-Autos

Die Arbeiterkammer (AK) fordert eine umfassende Information über die Ökobilanz von Elektroauto ab sofort und nicht erst ab 2023, wie von der EU vorgeschlagen. E-Autos würden zwar beim Fahren kein CO2 ausstoßen. Übersehen werde aber, dass durch die Herstellung und die Stromproduktion ebenfalls die Umwelt belastet werde, so die AK.

Von Jänner bis September 2019 wurden laut Statstik Austria 7.383 Elektroautos neu zugelassen. Käufer von E-Autos würden aber viel zu wenig Informationen darüber bekommen, wie umweltfreundlich das Fahrzeug tatsächlich ist. Das geht aus einer neuen Studie der AK hervor.

Ökobilanz für Käufer kaum abschätzbar

Ein echter Umweltvergleich mit Benzinern oder Dieselautos sei erst mit einer Gesamtökobilanz möglich, so die Leiterin der Abteilung Umwelt und Verkehr in der AK, Sylvia Leodolter. Dazu gehörten auch Angaben über die Herstellung von Auto und Batterie. Doch davon würden Käufer kaum etwas erfahren.

Zudem gibt es je nach Hersteller unterschiedliche Informationen zur Ladekapazität der Batterien oder nur unzureichende Infos zur Reichweite des Autos. Ein E-Auto der Golfklasse zum Beispiel erzeuge beim österreichischen Strommix mit 106 g/km nur halb so viel CO2 pro Kilometer wie ein Golf Diesel (215 g/km) aber doch mehr als doppelt so viel wie der Smart Fortwo (44 g/km).

Sechsstufige Farbskala für Energieeffizienz

Die AK fordert rasch eine Ökobilanz für jedes Auto, von der Produktion über den Energieverbrauch bis zur Endverwertung. Dazu sollten die Gesamtkosten pro 15.000 km inklusive Steuern und Abnützung mitgeteilt werden. Verbrauchsangaben sollten auch im Internet verpflichtend werden.

Weiters drängt die AK darauf, dass Kunden über den realistischen, tatsächlichen Verbrauch informiert werden. Wie beim EU-Energielabel solle die Energieeffizienz mit einer sechsstufigen Farbskala angegeben werden. Für Elektroautos müssten die Reichweite im Stadt- und Freilandverkehr verpflichtend nach einheitlichen Kriterien angeführt werden. Der von der EU für frühestens 2023 geplante Termin zur Einführung solcher Angaben komme zu spät, so die AK.

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