Viele Akku-Staubsauger schneiden im Test schlecht ab

Akku-Staubsauger sind für viele eine Alternative zu klassischen Bodenstaubsaugern. Die schmalen Geräte sind praktisch, weil man weder über Kabel stolpert, noch sich bücken muss. Die deutsche Stiftung Warentest ist trotzdem alles andere als zufrieden mit der Leistung der Akku-Staubsauger. Die meisten Geräte lassen viel Staub liegen, nur zwei saugen gut.

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„Die Akku-Staubsauger sind relativ laut, ihre Akkus machen häufig schnell schlapp und auch das Entleeren der Staubbehälter ist keine schöne Angelegenheit“, so Lucas Tenberg von der Stiftung Warentest zum ernüchternde Gesamtergebnis. Im Rahmen des Tests wurden zehn Geräte in den Kategorien Saugen, Akku, Handhabung und Umwelteigenschaften geprüft. Die Modelle kosteten zwischen 130 und 700 Euro. Dem Testurteil zufolge gilt: Umso teurer, desto besser.

Nur zwei „Befriedigend“ als Bestnoten

Die zwei bestplatzierten Geräte der Marken Bosch Pro Power (700 Euro) und Dyson Cyclone (500 Euro) bekamen das Testurteil „Befriedigend“. In der wichtigsten Kategorie - der Saugfähigkeit - konnten diese mit den von der Stiftung Warentest 2018 geprüften Bodenstaubsaugern mithalten. Die anderen acht Akku-Staubsauger wurden mit fünf Mal „ausreichend“ und zwei Mal „mangelhaft“ bewertet. Am Ende der Tabelle fanden sich bekannte Marken wie Hoover und Black + Decker.

Bei der Prüfung hatten die meisten Modelle Probleme, den Staub vollständig aufzusaugen. Am besten schnitten noch die beiden erstgereihten Geräte von Bosch und Dyson ab. Sie konnten 89 Prozent des Staubs von Hartböden aufsaugen. Der drittplatzierte Akku-Staubsauger von AEG und auch das Schlusslicht, das Gerät von Hoover, ließen mehr als die Hälfte des Staubs liegen.

Schwache Akkus, lange Ladezeiten

Eine weitere Schwäche von Akku-Staubsaugern ist die relativ kurze Akkulaufzeit. Nach 15 Minuten voller Leistung oder 60 Quadratmeter saugen, war selbst der Akku des Testsiegers von Bosch leer. Danach musste er gut sechs Stunden wieder geladen werden. Etwas besser war hier der zweitplatzierte Dyson. Sein Akku war schon in zweieinhalb Stunden wieder voll, hielt dafür aber nur acht Minuten bei voller Leistung durch. Abwertungen gab es beim Test auch für das mangelnde Staubrückhaltevermögen. Viele Akku-Staubsauger wirbelten die feinen Partikel des eingesaugten Staubs wieder in die Luft. „Das kann etwa für Allergiker sehr störend sein“, so Tenberg.

Akkusauger vs. Bodensauger

Stiftung Warentest, test.de

Im direkten Vergleich waren Bodenstaubsauger überlegen

Bei der Energieeffizienz gilt für Akku-Sauger: Je voller der Staubbehälter, desto schwächer die Saugleistung bzw. desto größer der Stromverbrauch. Weil in der Praxis die Boxen oder Beutel nie ganz leer sind, prüfte Stiftung Warentest die Modelle auch mit gefüllten Staubbehältern. Dabei schnitten manche Geräte schlechter ab als von den Herstellern angegeben.

Abzüge gab es auch dafür, dass die Staubsauger recht laut waren. Vor allem auf Teppichböden können Akku-Staubsauger bis zu 82 Dezibel erreichen und damit die Lautstärke eines Standmixers.

Wann sich ein Akku-Staubsauger lohnt

„Grundsätzlich ist ein Vorteil der Akku-Staubsauger, dass sie wendig sind, schnell zur Hand und auch platzsparend“, sagt Lucas Tenberg. Bis auf eine Ausnahme lassen sich die Saugrohre auch abmontieren und die Standgeräte wieder zurück in einen Handstaubsauger verwandeln. Für Haustierbesitzer ist der Testsieger von Bosch eine Option. Er entfernt mithilfe einer rotierenden Bürste Tierhaare besser aus dem Teppich als sämtliche von der Stiftung Warentest geprüften Bodensauger.

Ein direkter Vergleich zwischen den beiden Gerätetypen mit und ohne Kabel würde aber klar zugunsten der Bodenstaubsauger ausfallen. Beim letzten Bodenstaubsaugertest bekamen neun Modelle die Note „Gut“. Hilfreich sind die Akku-Staubsauger allenfalls für die schnelle Reinigung zwischendurch. Bei einem größeren Haushalt oder für einen gründlichen Hausputz wird man um einen Bodenstaubsauger nicht herumkommen.

Noel Kriznik, help.ORF.at

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