Kinder-Lippenpflegestifte fallen im Test durch
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Nicht die Pflegeeigenschaften wurden geprüft, sondern was die Stifte enthalten und ob diese Stoffe auch unbedenklich sind. Der Fokus lag dabei auf Rückständen aus Mineralölbestandteilen.
Das wenig erfreuliche Ergebnis: 17 der insgesamt 19 Kinderprodukte fielen im Test durch. Der Preis der Produkte sagt nichts über die Qualität aus, unerwünschte Mineralöl-Bestandteile fanden sich über alle Preisklassen hinweg.
Stifte mit Mineralöl belastet
Man unterscheidet dabei zwischen verschiedenen Stoffgruppen: Gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe, kurz MOSH, die sich in Organen ansammeln können, und aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe, so genannte MOAH, die als potenziell krebserregend gelten.
Die erdölbasierten Stoffe sind billig, leicht zu verarbeiten und besonders lange haltbar. Gerade bei Kinderprodukten sind sie aber besonders kritisch zu sehen. „Gerade Kinder neigen dazu, die oft süß schmeckende Lippenpflege ‚aufzuessen‘. Studien besagen, wer regelmäßig Lippenpflege verwendet, nimmt bis zu vier ganze Stifte pro Jahr zu sich,“ so Birgit Schiller vom VKI.
Die besten Lippenpflegestifte
Nur zwei Kinderprodukte im Test waren schadstofffrei: Der Prinzessin-Sternenzauber-Lippenpflegestift von DM zum Preis von 95 Cent und der Bio-Lippen-Pflegestift von Hipp um 3,30 Euro.

DM/Hipp
Nur diese zwei Produkte im Test waren frei von Schadstoffen
Bei der Erwachsenen-Kosmetik verzichten inzwischen schon einige Hersteller auf erdölbasierte Stoffe und verwenden stattdessen pflanzliche Öle und Fette. Bei der letzten Untersuchung der Stiftung Warentest im Jahr 2017 waren 15 von 35 getesteten Lippenpflege-Produkten komplett frei von kritischen Bestandteilen. Darunter die Lippenpflegestifte von Lidl und Müller, die schon um weniger als einen Euro erhältlich sind.
Besonders günstig und gut war außerdem der Drehstift DM Balea Man Active Care, der ebenfalls nur 95 Cent kostet und zusätzlich mit Lichtschutzfaktor 15 auch einen Sonnenschutz beinhaltet. Die Produkte können auch für Kinder ohne Bedenken verwendet werden.
Beate Macura, help.ORF.at
Publiziert am 16.03.2019