Ekel-Baguette entsetzt Franzosen

60millions-mag.com
Getestet hatte das Magazin „60 Millionen Verbraucher“ („60 millions de consommateurs“), das in Frankreich so viel Vertrauen genießt wie die deutsche Stiftung Warentest.
Das aktuelle Testheft zeigt auf seinem Titel eine junge Französin mit blauer Baskenmütze und drei Baguettes im Arm, die entsetzt den Mund aufreißt. So ähnlich dürften viele Leser auf den Bericht reagieren.
Pestizide, Schimmel, Zusatzstoffe
Viele Baguettes und andere Brote enthalten demnach sogenannte Mykotoxine: Stoffwechselprodukte aus Schimmelpilzen, die giftig wirken können. Zudem wurden endokrine Disruptoren nachgewiesen, die bereits in kleinsten Mengen Veränderungen im Hormonsystem bewirken.
Auch zu viele Zusatzstoffe und Salz bemängelten die Tester. Es sei „höchste Zeit, dafür Grenzwerte festzulegen“, betonte das Magazin. Die Verbraucherschützer testeten Baguettes und andere Brote von traditionellen Bäckern wie von großen Supermarktketten.
Situation in Österreich
In Österreich gibt es eine Kontrollkette vom Feld bis zum fertigen Lebensmittel, um eine Belastung mit Mykotoxinen möglichst früh auszuschließen, so die zuständige Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) auf Anfrage von help.ORF.at.
Vorernte-Monitoring
Denn Mykotoxine im Getreide können einerseits bereits auf dem Feld durch Fusarienpilze entstehen, v. a. bei feuchter Witterung, andererseits bei unsachgemäßer Lagerung durch Lagerpilze (Einlagerung des Getreides bei zu hohem Feuchtegehalt, feuchter Lagerraum) auftreten.
Hierzulande wird daher in einem ersten Kontroll-Schritt ein Vorernte-Monitoring durchgeführt, d. h. die Mykotoxinbelastung wird bereits vor der Ernte des Getreides kontrolliert. Werden hier hohe Kontaminationen festgestellt, kommt das Getreide nicht mehr in die Lebensmittel-Kette.
Schwerpunktuntersuchungen und Kontrollen
In einem zweiten Kontrollschritt werden im Rahmen von Schwerpunktaktionen Lebensmittel wie Getreide, Mais, aber auch beispielsweise Bier, Nüsse, Gewürze, Trockenobst auf Mykotoxine untersucht. Die Ergebnisse dieser Schwerpunktuntersuchungen werden veröffentlicht. In einem dritten Kontrollschritt werden schließlich Brot und Backwaren kontrolliert. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden jedes Jahr im Lebensmittelsicherheitsbericht des Gesundheitsministeriums veröffentlicht
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Publiziert am 24.01.2019