Schenken auf den letzten Drücker

Weihnachten steht vor der Tür und wer jetzt noch nicht alle Geschenke beisammen hat, steht gehörig unter Druck. Aber es gibt noch einige Möglichkeiten, mehr als nur ein Verlegenheitsgeschenk zu besorgen.

Sendungshinweis

„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1.

Auf den letzten Drücker Geschenke zu shoppen ist möglich, Fehlkäufe sollte man im Stress allerdings vermeiden. Die Österreichische Wirtschaftskammer (WKO) hat zu diesem Thema eine Umfrage durchgeführt: Die Liste der ungewollten Weihnachtsgeschenke führen auch in diesem Jahr Socken und Unterwäsche sowie Werkzeuge und „praktische“ Dinge für den Haushalt an, gefolgt von Kosmetik- und Pflegeprodukten, Kinderartikeln und Schmuck bzw. Uhren.

Kuchen und Kekse zum Selbermachen

Wer sich den Trubel in den Einkaufsstraßen ersparen möchte, sich aber noch zum nächstgelegenen Supermarkt traut, der kann selbstgemachte Kekse oder Kuchen verschenken, ohne sich hinter den Herd stellen zu müssen. Backmischungen im Glas sind schnell gemacht und schauen appetitlich aus, etwa solche für Schokoladen-Brownies.

In ein leeres Einmachglas kommen 50 Gramm Mehl vermischt mit einem halben Teelöffel Backpulver. Darauf werden vorsichtig 70 Gramm Kakaopulver geschüttet. Als nächstes kommen 50 Gramm brauner Zucker und 50 Gramm weißer Zucker in das Glas. Als letztes eine Schicht mit 35 Gramm gehackten Walnüssen und darauf 40 Gramm gehackter Bitterschokolade - wird vorsichtig gearbeitet, ergibt das ein schönes Schichtbild. Die Beschenkten müssen nur 60 Gramm Butter und zwei Eier beisteuern, das Rezept hängt als Etikett am Marmeladenglas.

Bargeld ist besser als Gutscheine

Gutscheine, die man online ordert und selbst ausdruckt, kann man immer erstehen. Dazu gibt es einige Empfehlungen von der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich: Die Konsumentenschützer raten, Gutscheine von Shoppingcentern oder Einkaufsstraßen zu schenken, anstatt sie bei einzelnen Geschäften zu kaufen. Grund dafür ist, dass die Gutscheine bei der Pleite eines Händlers plötzlich wertlos werden.

Am kleinsten ist das Risiko, wenn man Universalgutscheine in Form von Bargeld schenkt - am vierten Adventsonntag kann man dafür eine kreative Aufmachung anfertigen, etwa indem man eine leere Bonboniere mit Münz-Trüffel und Schein-Rollen bestückt oder buchstäblich Finanzspritzen bastelt.

Dienstleistungen online bestellen

Zu den Dienstleistungen, die man online ordern und verschenken kann, gehört die Lieferung von „Biokisten“. Die werden einmal pro Woche vor die Haustüre gestellt, bestückt mit regional und biologisch produzierten Obst- und Gemüsesorten. Dauer und Umfang der Lieferung können an die Größe des Haushalts und das Budget der Schenkenden angepasst werden. Ähnliche Abos gibt es auch für Kaffee, etwa von „Die Röster“ oder „Coffeecircle“, oder für Schokolade, beispielsweise von „Zotter“.

In Unterhaltung investieren

Ebenfalls online, auch noch fünf Minuten vor der Bescherung, kann man Tickets für allerlei Unterhaltendes und Kulturelles erstehen. Vom Kunsthaus Bregenz, über das Lentos in Linz bis zum MUMOK in Wien kann man in fast allen größeren österreichischen Museen Eintrittskarten online kaufen und verschenken. Gleiches gilt für Theater-Abonnements, Zeitungen oder Zeitschriften, die die Beschenkten das ganze Jahr über bei Laune halten.

Schenken mit Sinn: Spenden

Wer in letzter Minute noch etwas „mit Sinn“ verschenken möchte, kann im Namen der Beschenkten Geld für einen guten Zweck spenden. Die Caritas bietet unterschiedlichste Projekte und Hilfestellungen an, die man im übertragenen Sinn unter den Weihnachtsbaum legen kann.

Dazu gehört ein Baustein für einen Brunnen in der Sahelzone in Westafrika, ein Obstbaum für die Wiederaufforstung im Senegal oder eine Hühnerschar für eine Bauernfamilie in Äthiopien. Das Projekt kann man auf der Webseite aussuchen, nach der Bezahlung bekommt man sofort einen Gutschein zum Download.

Der Klassiker: Zeit schenken

Wem auf die Schnelle gar nichts mehr einfällt oder, wer am 24. knapp bei Kasse ist, kann auch den Klassiker unter den Last-Minute-Präsenten in ein Schächtelchen packen und überreichen: nämlich Zeit miteinander zu verbringen. Das ist nachhaltig, weil dabei nicht sonderlich viel Energie und Ressourcen verbraucht werden und günstig, weil man dafür nicht die Kreditkarte zücken muss.

Inspiration für solche „Zeit-Geschenke“ findet man beispielsweise online auf der Seite „Zeit statt Zeug“: Waldluft statt Parfum, Reparieren statt Kaufen, Fußballspielen statt Konsole - die entsprechenden Gutscheine kann man direkt von der Webseite aus per Mail verschicken.

Marlene Nowotny, help.ORF.at

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