Postkarten-Apps im Test

Fotos und Urlaubsgrüße kommen per Messenger oder SMS innerhalb weniger Sekunden bei Familie und Freunden daheim an. Klassische Ansichtskarten brauchen wesentlich länger - und trotzdem sind sie weiterhin sehr beliebt. Spezielle Apps vereinen die Vorteile von Smartphone-Fotos und Postkarten, der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat zwölf davon getestet.

Die Tester legten bei ihrem Vergleich vor allem Wert auf die Bildqualität der Postkarten. Funktionen und Handhabung der verschiedenen Apps flossen ebenfalls in die Bewertung ein. Die Versanddauer dagegen war kein Kriterium, da die Anbieter nur wenig Einfluss darauf haben.

Testsieger: „Postkarte“ der Österreichischen Post

Die „Postkarte“-App der Österreichischen Post, die für Android und iOS verfügbar ist, landete im Test gemeinsam mit der iOS-App ifolor auf Platz eins. Besonders die hohe Bildqualität der beiden Anbieter überzeugte die Tester, die die zwei Apps insgesamt mit der Note „Gut“ bewerteten. Mit 1,99 Euro bzw. 1,95 Euro pro Karte liegen sie preislich im Mittelfeld.

Eine Person hält eine Postkarte, die mit der App der österreichischen Post gestaltet wurde.

Österreichische Post AG

Eine Postkarte aus der App der Österreichischen Post

Die Vorderseite der Postkarte lässt sich mit Collagen, Stickern und einem Textfeld verzieren. Wer ein Post.at-Kundenkonto anlegt, kann auch den Stempel auf der Rückseite gestalten, sowie Audio- und Videonachrichten anfügen. Die App der Österreichischen Post punktete zudem mit vielen Bezahlmöglichkeiten, sie ist die einzige unter den getesteten, bei der man per Telefonrechnung bezahlen kann.

Vier Anbieter „gut“

Unter den weiteren Apps, die mit „Gut“ bewertet wurden, befinden sich außerdem die „Funcard“ der Deutschen Post und „Hofer Fotos“ der gleichnamigen Discounterkette. Beide sind für Android und iOS erhältlich.

Die App der Deutschen Post lobten die Tester vor allem für die vorbildlichen Datenschutzbestimmungen. Mit einem Preis von 2,35 Euro für den Versand außerhalb Deutschlands sind Postkarten von „Funcard“ aber recht teuer.

Der zweite österreichische Anbieter „Hofer Fotos“ besticht laut VKI vor allem mit einer hervorragenden Anleitung für die vielen Funktionen und Bildbearbeitungsmöglichkeiten. Kritik gab es für häufige Abstürze der App, bei der begonnene Postkarten verloren gingen.

Viele Apps „durchschnittlich“

Den größten Teil der getesteten Apps fand der VKI nicht überzeugend. „Pixum Postkarte“, „cewe fotowelt“, „Urlaubsgruss“, „iPostcard“, „Karten-Paradies“ und „MyPostcard“ erhielten alle das Urteil „durchschnittlich“. Die Tester bemängelten vor allem die Bildqualität und die teilweise sehr beschränkten Bearbeitungsfunktionen.

Die „Postkarte“ der fotopost24 und „Postando“ (beide Android und iOS) wurden mit „weniger zufriedenstellend“ beurteilt. Erstere ist mit 1,49 Euro pro Karte zwar am billigsten, bietet aber kaum Gestaltungsmöglichkeiten. Technisch wenig versierte Nutzer könnten damit trotzdem ihre Freude haben, die sehr einfache Bedienung und der günstige Preis ließen die schlechte Bildqualität akzeptabel wirken, so der VKI im Testbericht.

„Postando“ wurde mit 36 von 100 möglichen Punkten am schlechtesten bewertet. Die Tester begründeten das mit ungenauem Randbeschnitt, Unschärfe, Farbfehlern und mangelnder Versandbestätigung.

Vorher testen und Datenschutz-Einstellungen prüfen

Es könne lohnenswert sein, sich vorab testweise selbst eine Karte zu schicken, wenn man im Urlaub eine größere Anzahl aufgeben wolle, raten die Tester. Zum Überprüfen der Farbtreue eigne sich ein Personenporträt am besten.

Der VKI empfiehlt zudem, sich die Einstellungen der Apps genauer anzuschauen. Zugriffsberechtigungen für Kamera, Mikrofon, Kontakte und Adressen sind nicht zwingend notwendig, aber meist voreingestellt. Nutzungsstatistiken werden häufig ebenfalls automatisch an die Anbieter übermittelt und gemeinsam mit anderen Daten für Werbezwecke weiterverwendet.

Jana Wiese, help.ORF.at

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