Vegane Kosmetik nicht automatisch hautfreundlich
Vegan zu leben liegt im Trend und bedeutet, neben dem Konsum von Fleisch, Milchprodukten und Honig auch in anderen Lebensbereichen auf tierische Produkte zu verzichten. In der Kosmetik bedeutet „vegan“, dass die Inhaltsstoffe nicht vom Tier stammen, also die Produkte ohne Bienenwachs, Glycerin, das aus Läusen gewonnene Karminrot, Lanolin oder Seide hergestellt werden. Die Ersatzsubstanzen wie synthetische Farbstoffe und erdölbasierte Fette bergen jedoch Gesundheitsrisiken.
Hautpflege ohne tierische Bestandteile
Von den 30 getesteten Produkten schnitt knapp die Hälfte „sehr gut“ ab, weitere vier „gut“. Aber es kamen auch vier Produkte nur auf „ungenügend“ und zwei auf „mangelhaft“. Die meiste Kritik gab es in der Gruppe der dekorativen veganen Kosmetik. Hier erreichten nur zwei Wimperntuschen die Note „Sehr gut“ (Eyes Right Mascara, Terra Naturi Extreme), drei Produkte fielen mit „Ungenügend“ durch. In der Gruppe der Rinse-off-Kosmetik - also der Produkte, die wieder abgewaschen werden - gab es achtmal eine „sehr gute“ oder „gute“ Beurteilung. Ein Haarshampoo erhielt aufgrund der bedenklichen Inhaltsstoffe ein „Ungenügend“. Mit acht „sehr gut“, einmal „befriedigend“ und einmal „ausreichend“ fiel das Ergebnis bei der veganen Leave-on-Kosmetik am besten aus. Keine der getesteten Gesichts-, Hand- und Körpercremen fiel durch.
Neben der Bezeichnung „vegan“ sollte deshalb auch auf Naturkosmetikzertifizierungen wie „Natrue“, „Cosmos“, „Ecocert“ oder die „Austria Bio Garantie“ für Biokosmetik geachtet werden. Damit finde man in der Regel Kosmetik, die weder Mensch noch Tier schadet. Tierversuche sind grundsätzlich für Kosmetikprodukte, die in der EU verkauft werden, seit dem 11. März 2013 verboten. Naturkosmetik ist aber nicht zwangsläufig vegan: Die Zertifizierung schließt meist Inhaltstoffe aus, die von toten Wirbeltieren stammen. Substanzen vom lebenden Tier, wie Bienenwachs, Wollfett oder Karminrot, sind jedoch erlaubt.
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Publiziert am 30.05.2018