Fipronil: Welche Eier belastet sind

Über Lieferungen an den Gastronomiegroßhandel sind mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden und Belgien auch nach Österreich gelangt. Frische Eier aus heimischer Zucht sind weiterhin nicht betroffen und können bedenkenlos konsumiert werden.

Auch in Österreich sind Eiprodukte, die mit Fipronil belastet sind, in Umlauf gekommen. Die belasteten Eipodukte aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Polen wurden dabei ausschließlich an den Gastronomiegroßhandel geliefert. Gängige Eiprodukte in der Gastronomie sind etwa Eipulver, pasteurisiertes Flüssigei und bereits fertig gekochte und geschälte Eier.

Frische Eier aus Österreich nicht betroffen

Von 80 gezogenen Proben, die von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) überprüft wurden, bestätigte sich in acht Fällen der Verdacht, bei zehn weiteren Proben laufe noch die Abklärung, so die AGES. Der höchste gemessene Wert liege bei 0,1 Milligramm pro Kilo, das sei um das Zehnfache weniger als der höchste Wert, der bisher in Belgien gemessen wurde.

Frischeier waren bisher nicht betroffen. Die AMA hatte zuletzt 30 Marktproben österreichischer Frischeier im heimischen Lebensmittelhandel gezogen und untersuchen lassen. In keiner einzigen wurde Fipronil nachgewiesen. Auch die AGES hatte zuvor bereits Frisch-Eier, Backwaren, Hühnerfleisch, Kekse, Mayonnaise, Teigwaren und Waffeln aus dem österreichischen Einzelhandel auf Fipronil untersucht. „Alle bisherigen Ergebnisse waren negativ, das bedeutet, es konnte kein Fipronil in den Lebensmitteln nachgewiesen werden“, teilte die AGES mit.

Herkunft bei Fertigprodukten unklar

Bei verarbeiteten Lebensmitteln mit Eiprodukten wie etwa Fertigkuchen gibt es keine verpflichtende Angabe der Haltungsform oder der Herkunft zu den verarbeiteten Eiern. Deshalb fordert die deutsche Verbraucherorganisation Foodwatch, dass die Behörden offenlegen, welche Unternehmen möglicherweise belastete Eier verarbeitet haben und welche Lebensmittel betroffen sein könnten.

Ab mehr als sieben Eiern pro Tag bedenklich

Fipronil ist laut AGES nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand nicht krebserregend und erbgutschädigend. Es kann aber beim Menschen neurotoxisch wirken. In höheren Dosen führt es zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen bis hin zu Lähmungserscheinungen.

Bei jenen Mengen Fipronil, die bisher in den Eiern (Niederlande, Deutschland) gefunden wurden, sei von keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung für Menschen auszugehen. Gehe man von dem höchsten in einem Ei gemessenen Wert aus, so wäre eine tägliche Aufnahmemenge von sieben Eiern für Erwachsene bzw. ein Ei für ein Kind mit zehn Kilogramm Körpergewicht tolerierbar.

Ei-Lieferungen sogar in Hongkong aufgetaucht

Der aktuelle Eierskandal zeigt die abenteuerlichen Transportwege von Lebensmitteln in Europa und weltweit auf. Der Skandal hat seinen Ursprung in Belgien und den Niederlanden. Die belgische Firma Poultry-Vision lieferte ein mit Fipronil gepanschtes Desinfektionsmittel an die niederländische Reinigungsfirma Chickfriend, die es anschließend offenbar in den Ställen von Legehennen einsetzte.

Niederländische Betriebe exportierten belastete Eier in zahlreiche europäische Länder, besonders viele nach Deutschland - nach Angaben des deutschen Landwirtschaftsministeriums 10,7 Millionen. Auch in Hongkong wurden laut EU-Kommission inzwischen Fipronileier aus den Niederlanden entdeckt.

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