Bio-Hundefutter oft nicht ausgewogen
Die Ernährung des vierbeinigen Lieblings ist oft eine Glaubensfrage - fertiges Nass- oder Trockenfutter aus dem Handel, Rohfütterung (BARF) oder Selbstgekochtes: Hier scheiden sich die Geister. Ein Trend ist aber klar zu erkennen: Immer mehr Hundehalter setzen auf Premiumnahrung in Bioqualität. Aus diesem Anlass hat „Öko-Test“ nun 15 Bio-Nasshundefutter aus Drogerie-, Bio-, Heimtiermärkten sowie Onlineshops unter die Lupe genommen.
Dabei kommen häufig die gleichen Zutaten zum Einsatz wie in konventionellem Futter, aber eben in Bio-Qualität. Erlaubt ist, was auch in Bio-Lebensmitteln enthalten sein darf. Im Vergleich zu konventionellem Futter ist das viel weniger. Geschmacksverstärker beispielsweise sind prinzipiell nicht erlaubt.
Öko-Test
Testsieger aus Österreich
Klarer Testsieger wurde das Produkt „Dog‘s Love 100 % Bio Rind“ des österreichischen Herstellers Pet & Co. Der Futterbedarf für einen normalgewichtigen, aktiven Hund (Gewicht von zehn Kilogramm) pro Tag beträgt laut den Testern 476 Gramm, die Kosten dafür liegen bei 5,45 Euro.
„Dog‘s Love“ erhielt als einziges Produkt im Test die Bestnote „sehr gut“. Gelobt wurde dabei das Eiweiß/Energie-Verhältnis, auch der Gehalt an den Vitamin A, B1, E und D sowie an Calcium und Phosphor und weiterer Mineralstoffe stimme, so „Öko-Test“.
Zwei Mal Note „Gut“
Zwei weitere Produkte, „Dein Bestes Bio“ reich an Huhn mit Buchweizen von DM (Tagesbedarf von Zehn-Kilo-Hund bei 541 Gramm, Kosten bei 1,98 Euro) und „Vegdog Vegan Adult No 1 Soja-Topf mit Kartoffeln“ des deutschen Herstellers Vegdog (Tagesbedarf von Zehn-Kilo-Hund bei 582 Gramm, Kosten bei 4,84 Euro), wurden mit einem „Gut“ beurteilt.
Alle weiteren Produkte fielen bei den Testern als „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch. In elf Produkten fehlte etwa Vitamin D, das von Hunden nicht selbst hergestellt werden kann, zur Gänze. In drei Produkten fehlte Vitamin B1, das bei einem Mangel Symptome wie Fressunlust und Krämpfe hervorrufen kann. Vier Bio-Nassfutter enthielten zudem zu wenig Vitamin A, bei zwei anderen wurde zu wenig Zink festgestellt.
APA/dpa-Zentralbild
Vegane Ernährung prinzipiell möglich
Im Durchschnitt schneiden die fünf vegetarischen und veganen Futter im Test bei der Nährstoffversorgung nicht besser oder schlechter ab als die zehn mit Fleisch. Im Gegensatz zu Katzen können Hunde im Erwachsenenalter prinzipiell vegan ernährt werden, sofern man auf die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen (z.B. Kalzium) achtet und gegebenenfalls zufüttert, so die Tester.
Eine Getreide- und damit glutenfreie Ernährung, wie sie gerade bei vielen Menschen populär ist, ist bei Hunden nicht nötig. Wissenschaftlich gibt es keine Hinweise, dass es bei Hunden gehäuft zu Unverträglichkeiten durch Getreide kommt. Getreide kann aus wissenschaftlicher Sicht daher problemlos als Energiequelle in der Ernährung von Hunden vorgesehen werden, so ein von „Öko-Test“ befragter Experte.
Link:
- Der Test im Detail (kostenpflichtig)
Publiziert am 02.01.2017