Kritik an Mode als Wegwerfartikel

Über 100 Milliarden Kleidungsstücke werden jedes Jahr weltweit hergestellt, nur kurz getragen und weggeworfen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisiert, dass Kleidung zunehmend zur Wegwerfware werde. Konsumenten sollten seltener einkaufen und dafür mehr auf die Qualität achten, so die Umweltschutzorganisation.

Jede Österreicherin und jeder Österreicher kauft laut Greenpeace mindestens 50 Kleidungsstücke im Jahr. Fast die Hälfte davon werde sehr selten oder gar nie angezogen und lande schließlich im Müll. Gleichzeitig werde die Kleidung auch nur halb so lange getragen wie noch vor 15 Jahren.

„Trends von heute als Müll von morgen“

In Europa würden jährlich 5,8 Millionen Tonnen Kleidung weggeworfen. „Die Trends von heute sind der Müll von morgen. Wir kaufen und entsorgen Kleidung in einem Tempo, das der Planet nicht aushält“, so Greenpeace-Sprecherin Hanna Simons. Neben der Masse an Kleidung werde auch deren schlechte Qualität zum Problem.

gelbe Kleider hängen auf einer Stange

APA/AFP/MIGUEL RIOPA

Fast die Hälfte der Kleidungsstücke wird selten oder nie getragen

60 Prozent der Kleidung bestehe inzwischen aus Polyester, bei dessen Produktion dreimal mehr klimaschädliches Treibhausgas entsteht als bei Baumwolle. Mikrofasern aus Polyester verschmutzen Gewässer und sind vor allem wegen ihrer Auswirkungen auf Meereslebewesen brisant.

Kein Markt mehr für Altkleider

Oft werden ungetragene Röcke, Hosen und T-Shirts als Altkleider entsorgt. Doch die Märkte dafür seien bereits gesättigt, so Simons. Sogar die Länder des Südens würden sich dem Textilmüll verweigern. 42 Staaten aus Afrika, Süd-Amerika und Asien haben den Import von Altkleidern nach Angaben von Greenpeace inzwischen beschränkt oder verboten. Billigmode mit hohem Kunstfaseranteil sei zudem kaum recyclingfähig, werde geschreddert und zu Putzlappen oder Isolierstoffen verarbeitet.

Greenpeace fordert anlässlich des diesjährigen „Kauf-Nix-Tages“, der seit 1992 den Gegenpol zum Schnäppchentag „Black Friday“ bildet, seltener einzukaufen und dafür auf die Qualität der Kleidung zu achten. Das schone Umwelt und Geldbörse.

Link:

Mehr zum Thema: