VKI: Hoher Natriumgehalt in Brausetabletten

Eine aktuelle Untersuchung des Vereins für Konsumenteninformation zeigt: viele Brausetabletten weisen einen hohen Natriumgehalt auf. Das birgt gesundheitliche Risiken. Im Übermaß genossen, kann der Mineralstoff nämlich zum Blutdrucktreiber werden.

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Mit Fieber und Kopfschmerzen im Bett, erschöpft vom Sport und auf der Suche nach Magnesium – oder betrunken nach Hause gekommen, und Angst vor dem „Morgen danach“? Man muss nicht schwer erkrankt sein, um die Brausetablette zum Alltagsinventar zu zählen. Doch just die zischenden kleinen Helferlein bergen gesundheitliche Risiken.

Damit sich die enthaltenen Wirkstoffe im Wasser schneller auflösen, werden den Tabletten nämlich meist Natriumcarbonate zugesetzt. Natrium ist zwar prinzipiell überlebenswichtig für unseren Organismus. Im Übermaß genossen, wird der Mineralstoff allerdings zum Blutdrucktreiber.Besonders ungesund ist das für Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen – nicht zuletzt gilt Bluthochdruck als wichtigster Risikofaktor für Schlaganfälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die untersuchten Produkte

VKI

Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel untersucht

26 Brausetabletten verschiedener Wirkstoffgruppen hat der VKI unter die Lupe genommen: 20 rezeptfrei erhältliche Medikamente und sechs Nahrungsergänzungsmittel. Im Auge hatten die Verbraucherschützer dabei die von der American Heart Association empfohlene tägliche Maximaldosis von 1,5 Gramm Natrium. Es zeigte sich: der Natriumgehalt pro Brausetablette variiert stark. Es gibt Tabletten mit sehr geringem Gehalt, aber auch welche, die pro Stück schon fast die Hälfte der täglich empfohlenen Menge Natrium enthalten.

Schmerz- und Grippemittel mit besonders viel Natrium

Vor allem Schmerz- und Grippemedikamente in Form von Brausetabletten erwiesen sich als problematisch, was die enthaltene Natrium-Menge betrifft, erklärt VKI-Projektleiterin Angela Tichy: „Wenn man die Tageshöchstmenge nimmt, weil man eben starke Kopfweh, Schmerzen oder Fieber hat und eben mehrere Tabletten braucht, dann überschreitet man den täglichen Natrium-Bedarf sehr stark.“

Die untersuchten Produkte

VKI

Bei Konsum der Tageshöchstmenge „Alka Seltzer Brausetabletten wird das 2,7fache des Natrium-Grenzwertes der American Heart Association erreicht, bei „Aspirin+C Brausetabletten“ 203 Prozent, bei „Aspro Grippal 500mg Brausetabletten“ 158 Prozent, bei „Mexalen rapid 500mg Brausetabletten“ 132 Prozent und bei „Aspirin akut 500mg Brausetabletten“ ganze 195 Prozent der empfohlenen Höchstmenge an Natrium.

Empfehlung an Konsumenten

Patienten, die bereits an Bluthochdruck leiden, rät der VKI zum Umstieg auf alternative Darreichungsformen – gerade bei Schmerzmitteln gibt es die Produkte oft in Form von Tabletten oder Säften. Nahrungsergänzungsmittel rät der VKI, überhaupt nur auf ärztliche Empfehlung hin einzunehmen – bei dezidiert nachgewiesenem Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen.

Johanna Jaufer, help.ORF.at

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