Wasser läuft aus einer Handbrause
APA/dpa/Philipp von Ditfurth
APA/dpa/Philipp von Ditfurth

Test: Nicht alle Sparduschköpfe lohnen sich

Die deutsche Stiftung Warentest hat wassersparende Duschköpfe getestet. Mit vielen Modellen lassen sich die Kosten für das Duschen deutlich senken, ohne dass der Komfort darunter leidet. Gute Produkte gibt es bereits ab 16 Euro. Manche Sparbrausen sparen hingegen so gut wie gar nichts.

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Wassersparende Duschköpfe sind speziell entwickelte Duschköpfe, die den Wasserverbrauch reduzieren. Im Idealfall schränken sie den Komfort dabei nicht ein. Sie tragen zur Nachhaltigkeit bei und sparen Kosten im Haushalt.

Weniger als zehn Liter pro Minute ist sparsam

Die Stiftung Warentest unterzog 20 Sparduschköpfe einem Praxistest und ließ Testpersonen deren Handhabung und Komfort beurteilten. Ein Testkriterium war auch, wie gut sich Shampoo auswaschen lässt. Weiters wurde gemessen, wie viel Wasser die Brausen je nach Strahlart und Wasserdruck tatsächlich durchlassen.

„Wassersparende Duschköpfe lassen weniger als zehn Liter Wasser pro Minute durchlaufen“, so Reiner Metzger von der Stiftung Warentest. Zum Vergleich: Bei einem durchschnittlichen Duschkopf beträgt der Durchfluss rund 15 Liter.

Durchflussreduzierer und -begrenzer

Bei den Sparduschköpfen gibt es zwei unterschiedliche Techniken: Brausen mit einem Durchflussreduzierer haben eine einfache Scheibe mit einem Loch. Sie lassen bei höherem Wasserdruck mehr Wasser durch, bei niedrigem Druck weniger. Anders funktionieren Brausen mit Durchflussbegrenzer. Sie liefern dank des eingebauten Quetschringes auch bei unterschiedlichem Wasserdruck konstante Wassermengen.

Für Wohnungen mit hohem Wasserdruck empfiehlt die Stiftung Warentest Modelle mit Durchflussbegrenzer. Welches System verbaut ist, lässt sich von außen an der Verpackung jedoch nicht erkennen. Da hilft nur auseinandernehmen.

Sechs Modelle sparen viel Wasser und Energie

„Die meisten Sparduschköpfe im Test ließen tatsächlich weniger Wasser durch“, so Metzger. 13 der 20 Modelle bekamen die Note „gut“. Drei Brausen waren hingegen „mangelhaft“. Die betreffenden Modelle von Hagebau, Prisma und Sanitop-Wingenroth ließen 14, 16, sogar 20 Liter pro Minute durch. „Das ist dann kein Sparduschkopf mehr.“

Sechs der geprüften Duschköpfe überzeugten die Testerinnen und Tester jedoch. Gleichauf vorne lagen: Pine Handbrause von Damixa (65 Euro), Handbrause 3jet 110 MinusFlow von Duravit (28 Euro), Vitalio SmartActive 130 Cube von Grohe (64 Euro), Vitalio Start 100 von Grohe (20,80 Euro), Hansabasicjet Eco von Hansa (23 Euro) und Pulsify Select S Handbrause von Hansgrohe (30 Euro). Mit ihnen verbraucht man weniger als neun Liter Wasser pro Minute.

Lange Haare etwas länger spülen

„Das Duschempfinden selbst war ganz gut“, so Metzger. Nur beim Shampoo ausspülen braucht man mit sehr sparsamen Duschköpfe, die nur sechs, sieben Liter Wasser pro Minute verbrauchen, rund 30 Sekunden länger. „Ein kleiner Nachteil.“ Beim normalen Duschen sei der Unterschied praktisch nicht merkbar gewesen.

Am sparsamsten im Wasserverbrauch ist das Modell Vitalio Start 100 von Grohe, bei dem nur 5,5 Liter pro Minute durchfließen. Auch die Handbrause Pine von Damixa ist sparsam, sie lässt nur 5,9 Liter pro Minute durch. Ein großes Sparpotential, vergleicht man das mit den 15 Litern bei einem herkömmlichen Duschkopf.

Duschkopf kann Hunderte Euro sparen

„Der Umstieg von einem normalen Duschkopf auf einen Sparduschkopf ist die billigste Art, Energie zu sparen“, so Metzger. Die Stiftung Warentest rechnet vor, dass man so jährlich bis zu 345 Euro pro Person einsparen kann.

Für einen guten Sparduschkopf muss man nicht viel Geld ausgeben. Die meisten „guten“ Produkte kosten zwischen 20 und 65 Euro. Der Preis-Leistungssieger im Test ist das Modell Brogrund von Ikea um 16 Euro, das ebenfalls „gut“ abschneidet.

Den eigenen Duschkopf testen

Wer beim Kauf wissen möchte, wieviel Wasser die Brausen tatsächlich durchlassen, muss ein wenig suchen. Die Durchflussmengen sind nur bei wenigen Modellen auf der Verpackung angegeben. Meist findet sich nur der Hinweis „Wasser sparen“. „Damit kann man nichts anfangen, das ist sehr kundenunfreundlich“, so Metzger.

Ob sich der Umstieg auf einen wassersparenden Duschkopf lohnt, lässt sich zuhause recht einfach herausfinden: Duschkopf in einen Kübel halten und 30 Sekunden lang voll aufdrehen. Dann abmessen, wie viele Liter ausgeströmt sind. Mal zwei genommen ergibt das die Durchflussmenge pro Minute. „Sind es mehr als zehn Liter, lohnt sich der Umstieg“, so Metzger.