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Dörrgeräte entziehen den Lebensmitteln Feuchtigkeit und machen sie dadurch länger haltbar. „Das ist wie ein Minibackofen, der auf einer niedrigen Temperatur läuft“, so Birgit Beck vom VKI. Obst und Gemüse werden bei 60 bis 90 Grad langsam getrocknet.
Große Preisspanne bei Dörrautomaten
Der VKI wählte acht Geräte aus, das günstigste kostete 34,40 Euro, das teuerste 219,99 Euro. Die günstigen Produkte bestehen meist aus Kunststoff, die teuren aus Edelstahl. Diese Profigeräte haben eine größere Dörrfläche, das Trocknen geht auch schneller.
Für den Test wurden fünf Lebensmittel von unterschiedlicher Konsistenz gedörrt: Äpfel, Pilze, Weintrauben, Erdbeeren und Rindfleisch. Beurteilt wurden Trocknungsdauer und -effizienz, der Geschmack nach dem Dörren, die Handhabung beim Reinigen, das Betriebsgeräusch und die Sicherheit.
Günstiger Dörrautomat Testsieger
Die Testergebnisse der Produkte liegen eng beieinander. Sieben der acht Geräte erhielten die Note „gut“, nur das Modell DR 3525 von Clatronik (34,40 Euro) schnitt „durchschnittlich“ ab. Das lag an dessen schlechter Bedienungsanleitung.
Testsieger ist der runde Dörrautomat SFD 851GR der Marke Sencor. Er kostet 55,19 Euro und gehört damit zu den günstigeren Geräten im Test. Dieses Modell schnitt bei der Sensorik – dem Geschmack nach dem Dörren – am besten ab. Knapp dahinter auf Platz zwei liegt das teuerste Gerät im Test, der Dörrautomat DA 900 der Marke Rommelsbacher aus Edelstahl um 219,99 Euro.

Schwächen beim Trocknen von Weintrauben
Mit dem Dörren von Äpfeln, Pilzen und Erdbeeren hatten die Geräte kaum Probleme. Die Ergebnisse waren durchwegs zufriedenstellend, auch der Geschmack war gut. Das Trocknen von Rindfleisch war schon etwas schwieriger. Manche Stücke gerieten zu trocken, andere zu knusprig oder zu zäh.
„Am schwierigsten war es, bei Weintrauben ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten“, so Beck. Bei der Hälfte der Geräte war die Dörrzeit nicht zufriedenstellend. Nur der Testsieger von Sencor schaffte es, Weintrauben so zu dörren, dass ihr Geschmack nicht darunter litt. Beim Modell KITCHENminis Snack to Go von WMF (120 Euro) waren einige Trauben am Ende verbrannt oder noch nicht getrocknet.
Bei Handhabung und Sicherheit gab es nichts zu beanstanden. Die Dörrautomaten sind auch nicht übermäßig laut. Ihr Stromverbrauch ist überschaubar.
Lange Dörrzeit einplanen
Je nach Gerät brauchen Äpfel und Pilze 4 bis 8,5 Stunden für das Trocknen, Erdbeeren 5,5 bis 10 Stunden und Fleisch zwischen 1,5 und 7 Stunden. Bei Weintrauben dauert es am längsten, nämlich 11 bis mehr als 34 Stunden. Man kann die Dörrautomaten auch über Nacht laufen lassen.
„Wichtig ist, dass nur einwandfreie Lebensmittel verwendet werden“, so Beck. Diese sollten gesäubert, aber nicht nass sein. „Und dann muss sich ein gewisses Gefühl dafür entwickeln, entweder indem man übt oder, indem man zwischendurch immer wieder einmal kostet.“
Dörrgut luftdicht verschließen
Die Trocknungszeit hängt auch davon ab, wie dick und wie groß die Obst- und Gemüseteile sind. Erdbeeren und Tomaten enthalten viel Wasser. Sie sollten in Scheiben geschnitten oder zumindest geviertelt werden. Dauert das Trocknen sehr lange, kann sich Schimmel bilden. Nach dem Dörren dürfen sich die Lebensmittel nicht mehr feucht anfühlen.
„Entscheidend beim Dörren ist, dass die Lebensmittel wirklich gut durchgetrocknet sind“, so Beck. Am besten wird das Dörrgut sofort in luftdicht verschließbare Behälter gefüllt, weil es sonst wieder Feuchtigkeit aus der Umgebung anzieht.
Für kleine Mengen reichen günstige Geräte
Die meisten Geräte im Test dörren gut, auch die günstigen. Ein teures Profigerät rentiert sich erst dann, wenn man es häufig nutzt, weil große Mengen Obst und Gemüse anfallen. Für kleine Mengen sind die günstigen Dörrautomaten völlig ausreichend.