Ein Wohnmobil wird betankt
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Den Camper frühlingsfit machen

Rund um Ostern wäre eigentlich Zeit für die erste Ausfahrt gewesen. Doch der zähe Winter gibt Hobbycamperinnen und -campern etwas Aufschub. Trotzdem sollte man nicht zu lange warten, möchte man sich lästige Wartungsarbeiten während der Saison ersparen. Drei bis vier Wochen sind einzuplanen, um das Wohnmobil frühlingsfit zu machen.

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„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1 und als Podcast.

Ganz oben auf der To-Do-Liste: die §57a-Begutachtung, landläufig auch als „Pickerl“ bekannt. Diese technische Prüfung – sie inkludiert etwa Bremsen, Lenkung und Reifen – ist auch für Wohnmobile und Wohnwägen gesetzlich nach der sogenannten „3-2-1-Regelung“ vorgesehen – drei Jahre nach Erstzulassung, zwei Jahre nach der ersten Begutachtung und dann jährlich.

Alle zwei Jahre Gasüberprüfung durchführen

Abgesehen vom „Pickerl“ gehört die Gasanlage eines Campers alle zwei Jahre überprüft und alle zehn Jahre muss der Gasdruckregler getauscht werden. Bei der Gasüberprüfung werden alle Gasgeräte einer Brenn- und Funktionsprüfung unterzogen, Gasflaschen auf Druck und sämtliche Schläuche und Leitungen auf ihren Zustand kontrolliert.

Thomas Mehlmauer, Präsident des Österreichischen Camping Clubs (ÖCC) warnt vor Explosions- und Erstickungsgefahr: „Kochplatten, Kühlschrank, der Boiler für die Warmwasseraufbereitung – all diese Geräte verbrauchen Gas und wenn hier ein Ventil nicht schließt und Gas entweicht, kann das gefährlich werden.“

Gültige Gasprüfung wichtig für Versicherungsschutz

50 bis 70 Euro kostet eine Gasüberprüfung. Derzeit müsse man mit zwei bis drei Wochen Wartezeit rechnen, so Mehlmauer. Eine Übersicht aller Werkstätten und Automobilclubs, die eine Gasüberprüfung durchführen findet man auf „campingclub.at“. Auch Stellen zum Gasflaschentausch werden dort angeführt.

Gegenwärtig ist eine Gasprüfung im Rahmen §57a-Begutachtung nicht zwingend erforderlich, kann aber von einer Prüfwerkstätte verlangt werden. Fehlt im Falle eines Unfalls die Gasprüfplakette, könnte die Versicherung den Schutz sogar verweigern, mahnt Mehlmauer. Außerdem könne man im Ausland ohne bestandene Gasprüfung auf Campingplätzen abgewiesen werden.

Solarpanele am Van werden geputzt
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Schmutz mit Tuch abwischen, für raue oder undichte Stellen empfiehlt sich ein Pflegemittel aus dem Campingfachhandel

Durch einwintern Schimmelgefahr

Sind „Pickerl“- und Gasprüfung abgeschlossen folgt die Sichtkontrolle – dabei das Dach nicht vergessen. Schäden im Lack sollten rasch ausgebessert werden, damit kein Rost entsteht und das Innere des Campers nach möglicher Schimmelbildung überprüft werden, so Mehlmauer vom ÖCC.

Durch das einwintern, wenn das Fahrzeug länger steht, könne an sensiblen Stellen, wie den Fenstern oder im Dach, Schimmel entstehen. Auch verdeckte oder verstopfte Lüftungsgitter können zu Schimmelbildung beitragen. Modriger Geruch ist ein Indiz, aber auch dunkle und feuchte Flecken in den Ecken und Ritzen können auf Schimmel hindeuten. Diese sind am besten mit einem Essig-Wasser-Gemisch wegzubekommen.

Leitungen der Sanitäranlagen durchspülen

Für die Reinigung sollte man sich laut Thomas Mehlmauer ein Wochenende Zeit nehmen. Abgesehen vom Staubsaugen, Wischen und Durchlüften gilt es besonderes Augenmerk auf die Sanitäranlagen zu legen. Frostschutzmittel, das beim Einwintern eingefüllt wurde, muss entleert und kann zur Wiederverwertung in einem Gefäß aufgefangen werden. Danach heißt es: Leitungen durchspülen. „Man füllt die Behälter, dreht den Wasserhahn auf und lässt das Wasser eine Weile rinnen, entleert die Behälter und füllt sie dann erneut mit Trinkwasser auf“, erklärt Mehlmauer.