eine Person mäht Rasen
Getty Images/South_agency
Getty Images/South_agency

Nur wenige Akkurasenmäher überzeugen im Test

Die deutsche Stiftung Warentest hat Akkurasenmäher getestet. Die Geräte sind leichter, wendiger und leiser als Benzinrasenmäher, kommen ohne Kabel aus und eignen sich für kleine und mittlere Gärten. Im Test konnten allerdings nur wenige Modelle überzeugen. Bei der Motorprüfung kam es sogar zu einem gefährlichen Zwischenfall.

Sendungshinweis

„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1 und als Podcast.

Das kommt auch bei der Stiftung Warentest nicht alle Tage vor: Beim Akkurasenmähertest ging ein ganzer Prüfstand in Flammen auf.

Prüfstand abgebrannt, Fangkorb durchschlagen

Bei der Motordauerlaufprüfung geriet der Mäher von Globus Baumarkt in Brand und sorgte für ein jähes Ende des Tests. „Durch das Vorhandensein des Akkus und einer Kettenreaktion breitete sich dieser Brand sehr schnell aus und beschädigte den Prüfstand und andere Rasenmäher, sodass wir den Test nicht wiederholen konnten“, so Christiane Böttcher-Tiedemann von der Stiftung Warentest.

Die Brandursache ließ sich nicht mehr ermitteln, weil die Geräte vollständig verbrannt waren. Eine Vorabprüfung der Akkus des betreffenden Rasenmähers habe keine Mängel gezeigt. Der Mäher von Globus wurde nicht bewertet.

Der Brand war aber nicht der einzige heikle Moment. Beim Akkurasenmäher von Einhell durchschlugen Kugeln, die im Test Steine simulierten, den Fangkorb. „Das kann in der Praxis sehr gefährlich sein“, so Böttcher-Tiedemann.

Sichelmäher und Spindelmäher

Insgesamt zwölf Geräte wurden getestet: Zehn Sichelmäher und zwei Spindelmäher, jeweils mit einem oder zwei Akkus.

Sichelmäher scheren die Halme mit einem waagrechten Messerbalken wie mit einer Sichel ab und befördern sie in einen angehängten Fangkorb. Die Schnitte sind häufig nicht ganz so sauber. Schöner ist das Schnittbild bei den Spindelmähern. Mit ihrer waagrecht liegenden Spindel wird das Gras über einer Schnittkante sauber abgeschnitten, ähnlich wie mit einer Schere.

Die Sonne geht hinter Gras auf
APA/dpa/Christophe Gateau
Feuchtes, hohes Gras bereitet vielen Rasenmähern Probleme

Vier von zwöf Geräten „gut“

„Das Testergebnis war sehr durchwachsen“, so Böttcher-Tiedemann. Vier von zwölf Mähern schnitten „gut“ ab. Drei waren hingegen „mangelhaft“. „Wir sahen Mängel, die wir eigentlich von dieser Produktgruppe nicht gewöhnt sind, sowohl bei der Sicherheit, den Schadstoffen, als auch bei der Haltbarkeit.“

Die Sichelmäher von Einhell und Bosch mähten zwar gut, waren aber im Gesamturteil trotzdem „mangelhaft“. Bei dem Modell Rassaro 36/38 von Einhell lag es am löchrigen Fangkorb und an gesundheitsgefährdenden Weichmachern im Griff. Beim Modell Universal Rotak 36-550 von Bosch brach ein Plastikteil für das Verstellen der Schnitthöhe. Eine Reparatur war nicht möglich. Und der Rasenmäher Al 1 3820 Li Kit von Alpina fiel wegen Schadstoffen im Griff des Fangkorbs durch.

Teurer Testsieger von Stihl

Am besten schnitt das teuerste Gerät im Test ab: der Sichelmäher RMA 443 C von Stihl um 720 Euro. „Das Gerät ist sehr schwer, sehr robust und schneidet trockenen und hohen Rasen ‚gut‘, feuchten Rasen sogar ‚sehr gut‘“. Wer bereits Akkus und das Ladegerät von Stihl hat, kann Geld sparen. Der Rasenmäher ohne Akkus kostet um die 400 Euro.

Günstiger ist das zweitplatzierte Gerät im Test: der Rasenmäher Combi 340e KIT von Stiga um 370 Euro. Auch dieses Gerät mäht „gut“.

Rasenmäher der Marken: Stihl, Stiga und Einhell
test.de
Sichelmäher Stihl RMA 443 C, Sichelmäher Stiga Combi 340e KIT, Spindelmäher Einhell GE-HM 18/38 Li Solo (von li. nach re.)

Spindelmäher schneiden sauberer

Die meisten Rasenmäher hatten Mühe mit feuchtem oder hohem Gras. Ihr Akku verliert bei diesen Bedingungen früher an Kraft und sie müssen langsamer fahren, um die Halme sauber schneiden zu können. Einige Geräte haben das Gras eher gerupft als geschnitten. „Der Rasen ist zerfranst, die Fläche wirkte gelb und nicht mehr schön frisch“, so Böttcher-Tiedemann.

Deutlich besser war das Schnittbild der Spindelmäher. Sie schnitten das Gras sehr glatt ab. „Die Spindelmäher können wir sehr empfehlen – unter der Voraussetzung, dass sehr oft gemäht wird.“ Die beste Bewertung, ein „Gut“, erhielt der Spindelmäher GE-HM 18/38 Li Solo von Einhell (227 Euro).

Nachkauf von Akkus einberechnen

Nichts ist lästiger, als den Akku während des Mähens nachladen zu müssen. Der Rasenmäher von Alpina schaffte nur 200 Quadratmeter, dann war bereits Schluss. Bei dem Modell 38.2 Li comfort von Al-Ko dauerte die Zwangspause drei Stunden, weil das Gerät nur mit zwei Akkus läuft, das Ladegerät aber nur einen aufladen kann. Ist der Akku einmal kaputt, kann das ins Geld gehen. Ein Ersatzakku kostet bis zu 249 Euro. Auch das sollte man bei der Anschaffung eines Rasenmähers bedenken, rät die Stiftung Warentest.

„Wichtig ist, den Akku passend zum Gerät im Fachhandel zu kaufen und nur mit dem zugelassenen Ladegerät zu laden“, so Böttcher-Tiedemann. Um Schäden zu vermeiden, sollten Akkus nie in der prallen Sonne gelagert und geladen werden.