bunte Ostereier
APA/dpa/Oliver Berg
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Greenpeace testet Osterjause auf Langzeithaltbarkeit

Greenpeace hat eine Langzeitstudie zur Lebensmittelhaltbarkeit gestartet. Die Umweltschutzorganisation wählte sechs für die Osterjause typische Produkte wie gefärbte Eier, Schinken und Brot aus und prüft regelmäßig, wie lange die Lebensmittel tatsächlich genießbar sind. Zwei Wochen nach Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) seien alle Produkte einwandfrei gewesen, so die NGO.

„Wer schaut, riecht und kostet, kann schnell und einfach feststellen, ob ein Produkt noch genießbar ist. Ein überschrittenes MHD ist noch lange kein Grund, um Lebensmittel in den Müll zu werfen“, so Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace. „Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist nur eine ‚Frische-Garantie‘, aber kein Ablaufdatum.“

Zwei Wochen nach Ende des MHD keine Beanstandung

Drei Monate lang werden die ausgewählten Lebensmittel – frische, gekochte und gefärbte Eier, Osterschinken, Frischkäse, Roggenmischbrot und Osterstriezel auf nun Genießbarkeit geprüft. Zwei Wochen nach dem MHD wurden die Proben erstmals im Labor der Lebensmittelversuchsanstalt (LVA) mikrobiologisch und sensorisch nach Aussehen, Geruch und Geschmack getestet.

Die erste Runde hätten alle Produkte tadellos überstanden, so Greenpeace. Die Lebensmittel werden nun weiterhin laut den empfohlenen Bedingungen gelagert, was bei Raumtemperatur beginnt, oder gekühlt bei sieben bis zehn Grad Celsius bedeuten kann.

Joghurt 26 Wochen länger genießbar

Bereits 2017 führte Greenpeace einen ähnlichen Test durch. Der damalige Langzeitsieger war das Joghurt, das auch ein halbes Jahr über das MHD hinaus unbedenklich verzehrbar gewesen sei, so die NGO. Sechs Jahre danach wird nun erneut getestet, denn laut Berechnung der Umweltschutzorganisation landen in Österreich jährlich rund 830.000 Tonnen essbare Lebensmittel im Müll – rund 26 Kilogramm pro Sekunde.

„In Zeiten der Klima- und Energiekrise können wir es uns nicht leisten, Lebensmittel wortwörtlich für die Tonne zu produzieren.“, so Theissing-Matei. Die Politik müsse volle Transparenz schaffen und sanktionierbare Ziele für die einzelnen Branchen vorgeben. Mit ein Problem sei, dass viele Hersteller ein sehr frühes Mindesthaltbarkeitsdatum wählen würden, um so eventuellen Haftungsfragen zu entgehen.