Fahrradständer
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser

Reifen, Kette, Akku: Fahrradcheck zum Saisonstart

Mit dem milden Frühlingswetter steigen viele Menschen wieder auf Fahrrad und E-Bike um. Zum Saisonstart bietet es sich an, das Gefährt einem Check zu unterziehen – egal ob es im Winter gefahren wurde oder nicht. Vieles kann man dabei selbst erledigen. So sollten etwa Lichter und Bremsen überprüft, die Kette geölt und die Reifen auf Schäden kontrolliert und aufgepumpt werden.

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Bevor man loslegt, sollte das Fahrrad von Staub und Schmutz befreit werden, damit man eventuelle Kratzer oder Roststellen leichter entdeckt. Ein Abspritzen mit dem Dampfstrahler oder Gartenschlauch ist dabei nicht nötig, es genüge wenn man das Fahrrad mit einem feuchten Tuch abwischt, so Steffan Kerbl, Leiter der Technik beim ÖAMTC.

Akku laden und eventuell prüfen

Handelt es sich um ein E-Bike, sollte nach der Winterpause die Akku-Kapazität kontrolliert werden. Dafür lädt man den Akku mit dem Originalladegerät voll auf. Ist der Akku schon älter und lässt sich nicht mehr aufladen, kann eine Tiefentladung vorliegen. „Hier gibt es dann noch die Hoffnung, dass man den Akku in den Fachhandel bringt, denn diese besitzen spezielle Ladegeräte, um den Akku wieder in Takt zu bringen“, so Kerbl.

Auch der ÖAMTC biete die Möglichkeit, einen Fahrrad-Akku-Check durchführen zu lassen. Dabei werde mittels spezieller Messgeräte festgestellt, wie viel Prozent der ursprünglichen Kapazität der Akku noch hat.

Idealer Reifendruck steht auf Seitenflanke

Als nächstes sollten die Reifen inspiziert und aufgepumpt werden. „Kein Reifen ist hundertprozentig luftdicht. Das ist ganz normal, dass der ein bisschen Luft verliert“, so Kerbl. Wenn er allerdings nach einem Tag wieder Luft verloren hat, sei er vermutlich beschädigt. „Dann ist entweder das Ventil undicht oder der Reifen hat vielleicht Risse bekommen.“

Der richtige Reifendruck sorgt für einen geringen Rollwiderstand und ein optimales Ausschöpfen der Akku-Reichweite. Wie viel Bar Luft die Reifen aushalten, lässt sich an der Seitenflanke ablesen.

Kette mit Kettenöl schmieren

Bei der Fahrradkette sollte man den ruhigen Lauf kontrollieren, ist ein Geräusch zu hören, deutet das darauf hin, dass sich Schmutz oder Rost gesammelt haben. „Hier würde ich ein spezielles Kettenöl und kein MoS2-Spray verwenden. Und dann sparsam ein bisschen Öl auftragen und man wird sofort feststellen, dass das Geräusch der Kette abnimmt und leiser wird“, so der ÖAMTC-Techniker.

Bei den Bremsen sollte man darauf achten, ob sich diese leichtgängig betätigen lassen sowie schnell und kräftig zugreifen. Wer noch Bremshebel mit klassischen Bremsseilzügen hat, kann ein wenig Öl auf die freiliegenden Teile der Seile sprühen und so die Geschmeidigkeit erhöhen. Einen etwaigen Tausch der Bremsseile oder -beläge führen am besten Fahrradwerkstätten durch.

Klingel, Lichter, Helm

Des Weiteren wird ein Blick auf die Schrauben empfohlen. Auch hier kann sich Flugrost festgesetzt haben, der sich mit einem Spritzer Öl und einem Tuch in der Regel gut entfernen lässt. Lockere Schrauben sollten nachgezogen werden.

Ob Klingel und Lichter einwandfrei funktionieren und Rückstrahler und Reflektoren an Speichen und Pedalen noch gut angebracht sind, sollte ebenfalls überprüft werden.

Zu guter Letzt sollte man noch nachsehen, ob der Fahrradhelm irgendwelche Schäden aufweist, empfiehlt Kerbl. Weist die Helmschale augenscheinlich gröbere Schäden oder tiefe Kratzer auf, oder sind die Gummisicherungsringe der Helmbändern schon spröde, sollte man den Kauf eines neuen Helms ins Auge fassen. Ist der Helm noch gut in Schuss, kann er einfach weiterverwendet werden.