Eine Frau isst Kartoffelchips
APA/BARBARA GINDL
APA/BARBARA GINDL

Teure Kartoffelchips nicht automatisch besser

Günstige Eigenmarke oder handgeschöpfte Kesselchips: Kartoffelchips werden weder besser noch gesünder, nur weil sie das Vierfache kosten. Zu diesem Ergebnis kommt die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich in einem Produktvergleich.

Zwischen 51 Cent und 1,99 Euro pro 100 Gramm kosten die zwölf geprüften Kartoffelchips, alle in der Geschmacksrichtung Salz. Die Inhaltsstoffe rechtfertigen diesen Preisunterschied laut AK nicht: Alle Produkte bestehen aus in Öl gebackenen oder frittierten Kartoffelscheiben. Alle sind in etwa gleich fettig (27 – 35 Gramm) und ähnlich energiereich (503 – 552 kcal). Der Salzgehalt variiert zwischen mittel und hoch.

Die meisten Produzenten verwenden Sonnenblumen- oder Rapsöl. Zwei Produkte, eine Handelsmarke von Lidl und die Markenchips von San Carlo, enthalten Palmöl. Die AK rät, Palmöl zu meiden, da es im Vergleich zu anderen Pflanzenölen erhöhte Mengen an Fettschadstoffen enthalten kann und in den Erzeugerländern erhebliche ökologische und soziale Probleme hervorruft.

Auch beim Geschmack kein eindeutiger Sieger

Die Herkunft der Kartoffeln wurde ebenfalls abgefragt. In vier Produkten stecken Erdäpfel aus Österreich, wobei bei Bedarf die EU mit Ware einspringt. Die meisten Hersteller verwenden Kartoffeln aus Deutschland, zwei auch aus den Niederlanden oder Europa. Ein Markenprodukt (San Carlo Classic Potatoe Chips) gibt die Herkunft der Rohware mit „aus dem EU-Raum“ an.

Auch der Geschmack rechtfertige den Preisunterschied kaum, so die AK. 20 Personen, allesamt Laien, bewerteten die Chipssorten – und kamen zu keinem eindeutigen Ergebnis. Zwar schmeckte das teuerste und salzärmste Produkt von Kettler Chips einigen Testern sehr gut, andere lehnten es dagegen komplett ab.