Yogapraktizierende formen im Freien einen Kreis
APA/AFP/STR
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Yogamatten im Test: Gute Matten ab 30 Euro

Die deutsche Stiftung Warentest hat Yoga- und Gymnastikmatten untersucht. Viele der Yogamatten sind zu empfehlen, darunter auch günstige Produkte um 30 Euro. Die etwas dickeren Gymnastikmatten schneiden hingegen nicht so gut ab. Einige enthalten Schadstoffe.

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Für Sportarten wie Yoga, Pilates, Aerobic und Gymnastik braucht man eine passende Unterlage. Matten gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, abgestimmt auf die verschiedenen Sportarten.

Gymnastikmatten mit mehr Dämpfung

Yogamatten sollen eine gute Standfestigkeit bieten, damit man bei den verschiedenen Yogaübungen nicht ins Wackeln kommt. Diese Matten sind daher etwas dünner als die normalen Fitness- oder Gymnastikmatten. Bei den Fitness- und Gymnastikmatten ist es vor allem wichtig, dass sie den Körper gut dämpfen und abstützen.

Die Stiftung Warentest wählte 16 Sportmatten aus: Jeweils acht Yoga- und acht Gymnastikmatten, die günstigste um 13 Euro, die teuerste um 110 Euro.

Yogamatten schneiden besser ab

Überprüft wurden unter anderem Haltbarkeit und Komfort. Um die Übungen gut durchführen zu können, sollte das Material rutsch- und reißfest sein und genügend Dämpfung bieten. Die Unterlagen sollten sich leicht einrollen und transportieren lassen und frei von Schadstoffen sein. Nicht jede Matte erfüllt diese Kriterien.

„Yogamatten schnitten im Test überwiegend gut ab; bei den Gymnastikmatten waren die Noten tendenziell etwas schlechter“, so Claudia Till von der Stiftung Warentest. Zwei Gymnastikmatten waren sogar „mangelhaft“, weil sie zu viele Schadstoffe enthielten.

Yogamatten
BERNARDO MONTOYA
Die Qualität einer Matte lässt sich am Preis nicht immer ablesen

Testsieger von Jade Yoga

Sieben von acht Yogamatten erhielten die Note „gut“, nur ein Modell war lediglich „ausreichend“. Die beste Yogamatte kommt von Jade Yoga und kostet 90 Euro. „Die ‚Jade Harmony‘ von Jade Yoga ist besonders stabil und rutschfest“, so Till. Kleines Minus des Testsiegers aus Naturkautschuk: Die Matte riecht recht stark nach Gummi.

Auf dem zweiten und dritten Platz liegen günstigere Produkte um jeweils 30 Euro: Die „Eono Multifunctional Yoga Mat“ von Amazon und die „Kimjaly Light Yoga Mat“ von Decathlon. Beide sind sehr leicht und lassen sich gut transportieren, wenn man Yoga an verschiedenen Orten praktizieren möchte.

Schwere Matten schlecht zu transportieren

Andere Modelle sind recht schwer, zum Beispiel die Matte von Jade Yoga und die ebenfalls gut bewertete Matte „Prolite“ von Manduka (94 Euro). Beide Yogamatten haben keinen Tragegurt.

Am schlechtesten schnitt die Yogamatte „EcoPro Mat“ von Bodhi (50 Euro) aus Kautschuk ab. Der Hersteller wirbt zwar damit, dass sie frei von Schadstoffen und Allergenen sei. Tatsächlich fanden die Tester aber Latexproteine, die allergische Reaktionen wie Hautausschläge auslösen können. Dafür gab es ein „Ausreichend“.

Nur zwei Gymnastikmatten „gut“

Bei den Gymnastikmatten waren nur zwei empfehlenswert. Die beste Gymnastikmatte ist die „Alex Gymnastikmatte Air-Pro“ von Galeria (50 Euro). „Sie ist besonders gelenkschonend, weil sie eine sehr gute Dämpfung hat“, so Till. Knapp dahinter auf dem zweiten Platz landete die „Fitline 180“ von Airex (70 Euro).

Schadstoffe in Gymnastikmatten

Bei fünf der acht Gymnastikmatten verhinderten Schadstofffunde eine bessere Bewertung. Zwei fielen bei der Schadstoffprüfung mit der Note „mangelhaft“ durch. In der „Training Mat ADMT – 12235“ von Adidas (35 Euro) wies der Test den Weichmacher DEHP nach. DEHP kann die Fortpflanzungsfähigkeit und das Kind im Mutterleib schädigen. Der Wert lag oberhalb des in der EU zulässigen Grenzwerts.

„Bei der ‚Gymnastikmatte Basic‘ von Powrx fanden wir sogar einen ganzen Schadstoffcocktail, der potentiell krebserregend ist“, so Till. Die Matte enthielt polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Benzo(ghi)perylen und Naphthalin sowie kurz- und mittelkettige Chlorparaffine.

Alle Matten bestehen den Praxistest

Im Praxistest erwiesen sich Matten aus Kautschuk als besonders rutschfest. Zwar bieten auch andere Unterlagen recht sicheren Halt, mit feuchten Händen war aber keines der Produkte optimal.

Was die Maße angeht, empfiehlt die Stiftung Warentest Yogamatten, die der Körpergröße entsprechen: Mindestens schulterbreit und körperlang sollte die Matte sein, um Übungen entspannt durchführen zu können. Deshalb sind Yogamatten in der Regel auch in verschiedenen Größen erhältlich.

Bei Gelenksproblemen dickere Matte wählen

„Vor dem Kauf gilt es zu überlegen, wofür die Matte genutzt wird“, so Till. Für Fitness- und Gymnastikübungen sei eine eher dicke Matte zu empfehlen, die komfortabler ist und eine bessere Dämpfung bietet. Für Yogaübungen seien dünnere Matten besser geeignet.

„Aber auch da gibt es individuelle Unterschiede“, so Till. Bei Gelenksprobleme sei eine dickere Matte vorzuziehen. „Bin ich viel unterwegs, ist eine Matte, die sich leicht transportieren lässt, ratsam.“