Screenshot zeigt den Instagram-Account des österreichischen Unternehmers Walter Temmer
Screenshot instagram.com/walter_temmer
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„Passives Einkommen“: Abzocke mit Onlinecoachings hält an

„5.000 Euro passives Einkommen pro Monat“ – mit solchen Slogans bewerben selbst ernannte „Business Coaches“ und „Mentoren“ auf YouTube, TikTok und Instagram ihre Onlinekurse, die zu schnellem Reichtum verhelfen sollen. Doch statt reich zu werden, werden die Kursteilnehmer selbst kräftig zur Kasse gebeten.

Beim Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) im Verein für Konsumenteninformation (VKI) liegen dazu zahlreiche Beschwerden von geprellten Kundinnen und Kunden auf, darunter hunderte Teilnehmer der so genannten „Masterclass“ des Steirers Walter Temmer – Help.ORF.at hat berichtet: „Temmer-Coachings: Hunderte Beschwerden, erste Klagen“

Teilnehmer werden in Verträge gedrängt

Konsumentinnen und Konsumenten werden laut EVZ „in fingierten Bewerbungsgesprächen zu Vertragsabschlüssen gedrängt, die über Plattformen wie CopeCart oder Digistore24 abgeschlossen werden“. Die Kosten belaufen sich auf mehrere Tausend Euro. Ein vom VKI erwirkter Europäischer Zahlungsbefehl gegen CopeCart führte jetzt zu einer Rückzahlung von rund 3.800 Euro für einen weiteren „Masterclass“-Geschädigten.

Insgesamt verzeichnete das EVZ-Netzwerk seit Juli 2021 mehr als 700 Beschwerdefälle zu unseriösen Business-Coachings. Die geschätzte Schadenssumme liege im einstelligen Millionenbereich, berichtete EVZ-Leiter Reinhold Schranz.

Musterbrief zur Anfechtung von Coaching-Verträgen

Schranz rät, gegenüber hochtrabenden Versprechungen skeptisch zu sein und sich nicht darauf einzulassen. „Wer in die Coaching-Falle getappt ist und mit Rechnungen oder Mahnungen konfrontiert ist, sollte so rasch wie möglich rechtliche Unterstützung suchen.“

Das EVZ hilft, indem es Verträge prüft und bei Unternehmen interveniert, zudem gibt es online kostenlos einen Musterbrief zur Anfechtung von Coaching-Verträgen.