Einkaufswagen eines Onlineshops (Cart) mit Finger, der draufzeigt
AFP/JOHN MACDOUGALL
AFP/JOHN MACDOUGALL

EU-Kommission: Onlineshops manipulieren oft

Viele Onlineshops versuchen der EU-Kommission zufolge, Verbraucherinnen und Verbraucher mit verbotenen Mitteln zu manipulieren und zu Kaufentscheidungen zu drängen. Eine Kontrolle der Brüsseler Behörde in 25 europäischen Ländern habe ergeben, dass 148 von 399 untersuchten Websites mindestens eine manipulative Taktik nutzten.

Kontrolliert wurden im vergangenen Jahr Einzelhändler etwa im Textil- und Elektrobereich. Die Onlineshops seien vor allem auf drei manipulative Methoden untersucht worden: verborgene Informationen, das Drängen zu Käufen und Abonnements sowie Countdown-Zähler, die falsche Fristen für den Kauf bestimmter Produkte angeben.

Falsche Countdown-Zähler, versteckte Informationen

Laut Untersuchung verwendeten 42 Websites falsche Countdown-Zähler, 54 drängten die Verbraucher durch visuelle Gestaltung und sprachliche Mittel zu bestimmten Entscheidungen – von Abonnements bis hin zu teureren Produkten oder Lieferoptionen.

Zudem hätten 70 Onlineshops wichtige Informationen versteckt oder schlecht erkennbar gemacht. Dazu gehörten etwa Angaben zu Lieferkosten, zur Produktzusammensetzung oder zu einer billigeren Alternative.

Nationale Behörden sollen dagegen vorgehen

All das verstoße gegen Verbraucherschutzregeln, so EU-Justizkommissar Didier Reynders. Er forderte die nationalen Behörden dazu auf, gegen die Praktiken vorzugehen. Parallel dazu überprüfe die EU-Kommission alle Verbraucherschutzvorschriften, um sicherzustellen, dass diese an das digitale Zeitalter angepasst seien.