Sekt wird in ein Glas gegossen
APA/zb/Peter Endig
APA/zb/Peter Endig

Alkoholfreier Sekt: „Sehr gute“ Produkte ab zwei Euro

Die deutsche Zeitschrift „Öko-Test“ hat alkoholfreien Sekt im Labor untersucht und verkostet. Die beiden teuersten Produkte schnitten am schlechtesten ab. „Sehr guten“ alkoholfreien Sekt gibt es bereits ab zwei Euro.

Im Test waren 20 alkoholfreie Sekte – 16 auf Basis von entalkoholisiertem Wein und vier Produkte auf Basis von Traubensaft bzw. Traubenkernextrakt mit zugesetzter Kohlensäure. „Öko-Test“ überprüfte, ob die Getränke Pestizide oder andere unerwünschte Zusätze enthielten, die Restmengen an Alkohol sowie Geschmack und Aussehen.

Mehr als die Hälfte ist empfehlenswert

Unter den 20 getesteten schäumenden Getränken gab es sechsmal die Note „sehr gut“, siebenmal „gut“ sowie viermal „befriedigend“. Die drei Schlusslichter wurden jeweils mit „ausreichend“, „mangelhaft“ und „ungenügend“ bewertet.

Pestizide und sensorische Schwächen

Mit „ungenügend“ durch den Test fiel der Sekt „Zera Profil Chardonnay Effervescent alkoholfrei“ von Pierre Chavin (7,29 Euro/0,75 Liter) auf Traubensaftbasis. Die Tester kritisieren „künstliche, bonbon- und parfümartige“ Noten und einen „unharmonischen Aromaeindruck“. Zudem bemängelten sie, dass Verbraucher durch die Aufmachung der Flasche getäuscht werden könnten. Diese erinnere an Edelschaumwein, obwohl nur Traubensaft enthalten ist.

Der Sekt „Cuvée Blanc No. 1 prickelnd, alkoholfrei“ von Kolonne Null mit einem Preis von 12,99 Euro pro 0,75 Liter erhielt die Note „mangelhaft“. Das Labor fand vier Pestizide – darunter mit Spuren von Dimethomorph und Iprovalicarb gleich zwei besonders bedenkliche Pflanzenschutzmittel. Zudem kritisierten die Tester sensorische Schwächen des Getränks.

Sechs Produkte „sehr gut“

„Sehr gut“ schnitten günstigste alkoholfreie Sekte ab, etwa der „Burg Schöneck alkoholfrei“ von Lidl (1,99 Euro/0,75 Liter) und „Louis Fernandet alkoholfrei“ (2,99 Euro/0,75 Liter). Unter den ebenfalls „sehr guten“ waren auch „Heyden Spaß Zero Perlender Traubensaft“ (5,99 Euro/0,75 Liter), „Trenz Trenzero“ (5,79 Euro/0,75 Liter) und „Graeger alkoholfrei“ (5,49 Euro/0,75 Liter).

Geschmacklich waren die Produkte aus entalkoholisiertem Wein „größtenteils sehr ähnlich und vergleichbar“. Die Traubensäfte wirkten insgesamt „gefälliger und runder“ und stehen vermutlich bei Leuten höher im Kurs, die ansonsten gerne liebliche Weine konsumieren.

Nicht gänzlich ohne Alkohol

Alkoholfreier Sekt ist nicht vollständig alkoholfrei. Sekt aus entalkoholisiertem Wein, der als „alkoholfrei“ verkauft wird, darf weniger als 0,5 Volumsprozent Alkohol enthalten. Steht „0,0 %“ bzw. „ohne Alkohol“ auf einer Flasche , darf das Getränk immer noch maximal 0,04 Volumsprozent aufweisen. In Traubensaft darf hingegen bis zu 1 Volumsprozent Alkohol enthalten sein. Alle Produkte im Test hielten diese Grenzwerte ein.