Eine Auswahl an Hülsenfrüchten
Mitja Kobal / Greenpeace
Mitja Kobal / Greenpeace

Greenpeace empfiehlt Bohnen statt Fleisch zu Weihnachten

Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen und Fisolen weisen einen hohen Proteingehalt auf. Sie werden regional angebaut und brauchen wenig Wasser. Das macht sie zu einem guten und klimafreundlichen Fleischersatz, so Greenpeace. Ein weihnachtlicher Bohnenbraten sei viermal klimafreundlicher als ein Fleischmenü.

Hülsenfrüchte sind reich an lebensnotwendigen Nährstoffen und Eiweiß und dazu fettarm – ein klimaverträgliches Superfood. Ihr hoher Proteingehalt macht sie zu einem guten Fleischersatz.

Erbsen, Bohnen, Linsen und Co. enthalten zudem wichtige Vitamine, viele Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Kalium und Zink. Aufgrund ihres hohen Ballaststoff- und Nährstoffgehaltes seien sie Greenpeace zufolge unabdingbar für eine ausgewogene Ernährung.

Klima-Bilanz von Hülsenfrüchten

Nun beginnen die Vorbereitungen und Einkäufe für das Weihnachtsessen. Klassisch gibt es Braten, Geflügel oder Fisch. Doch immer mehr sehen sich auch nach Alternativen um und denken da an Gerichte mit Bohnen, Linsen und anderen Hülsenfrüchten. Laut Greenpeace haben die eine bessere Klima-Bilanz, sind gute Eiweiß-Lieferanten und überall in Österreich erhältlich – das zeigt zumindest der Marktcheck.

Mehr pflanzlich basierte Nahrung zu essen biete aber nicht nur Vorteile für den Menschen, sondern auch für das Klima. Verglichen mit einem pflanzlichen Braten (zum Beispiel Tofu) sei die Klimabilanz eines Schweinsbratens viermal höher.

Eine Auswahl an Hülsenfrüchten
Mitja Kobal / Greenpeace

Jede Menge Bio-Hülsenfrüchte im Supermarkt

Auch einen Marktcheck haben die Umweltschützer durchgeführt, für den sie das Angebot an Hülsenfrüchten in den neun großen Supermärkten unter die Lupe genommen haben. Dafür untersuchten sie die Verfügbarkeit, den Anteil biologisch produzierter Erzeugnisse und auch woher die Hülsenfrüchte stammten, und ob das Herkunftsland klar gekennzeichnet war.

Lob gab es für die umfangreiche Auswahl und den hohen Bio-Anteil der Früchte in heimischen Supermärkten, der beispielsweise bei den Linsen sogar über 60 Prozent lag. Auch heimische Produkte wurden meist klar gekennzeichnet, bei Herkunftsländern außerhalb Österreichs oder der EU waren die Angaben dem Bericht der NGO zufolge deutlich weniger transparent.

Jeder Österreicher isst fünf Kilo Hülsenfrüchte pro Jahr

In Österreich werden laut der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) pro Jahr und Kopf durchschnittlich rund fünf Kilo Hülsenfrüchte verzehrt.

In den letzten Jahrzehnten hätte die Erbse den Rang als wichtigste Hülsenfrucht an die Sojabohne abtreten müssen, die heute auf viele verschiedene Arten verzehrt werde, beispielsweise als Drinks, Joghurt oder Tofu.

Soja mit größtem Marktanteil

Durchschnittlich werden pro Jahr 270.000 Tonnen Hülsenfrüchte in Österreich geerntet, 200.000 Tonnen davon entfielen allein auf Sojabohnen. Aufgrund des hohen Futtermittelbedarfs würden aber auch jährlich 500.000 Tonnen Sojabohnen und Schrot importiert, um Schweine, Rinder und Geflügel zu füttern, so Greenpeace.

Bio-Produkte hätten eine um rund 30 Prozent bessere Klimabilanz als herkömmlich produzierte Produkte. „Die beste Wahl für Klima und Umwelt sind Bio-Produkte aus der Region. Sehr erfreulich also, dass es eine gute Auswahl an Hülsenfrüchten in Bio-Qualität in den Supermärkten gibt“, erläuterte Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich.