Die in den Kleidungsstücken des Konzerns gefundenen Schwermetalle, Beschichtungen und Weichmacher können Greenpeace zufolge bei Konsumenten und Konsumentinnen Hautirritationen, allergische Reaktionen und in hoher Konzentration sogar Leberkrankheiten oder Hormonstörungen auslösen. Außerdem seien sie eine große Gefahr für die Arbeiterinnen und Arbeiter und die Umwelt in den Produktionsländern.
Schwermetalle, Beschichtungen, Weichmacher
So wurden etwa hohe Phthalatwerte mit über 100.000 mg/kg in fünf Stiefeln bzw. Schuhen gefunden, laut REACH-Verordnung der EU darf der Wert jedoch nicht höher als 1.000 mg/kg betragen. Die REACH-Verordnung regelt die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe. Phthalate sind synthetische Chemikalien aus der Gruppe der potenziell gesundheitsgefährdenden Weichmacher, die etwa das Hormonsystem beeinflussen können.

Um den Preis zu drücken, nehme Shein scheinbar alles in Kauf, so Greenpeace in einer Aussendung. Der Konzern stelle täglich rund 6.000 neue Artikel online und ziehe die oft minderjährige Kundschaft via TikTok und Instagram in einen endlosen Kaufrausch. „Die EU-Kommission und die österreichische Bundesregierung müssen solch gefährlichen Fast-Fashion-Konzernen endlich einen Riegel vorschieben“, wird Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace in Österreich, zitiert.
Konzern beteuert Einhaltung von Standards
Für die Analyse kaufte Greenpeace insgesamt 47 Produkte: 42 Artikel von Shein-Websites in Österreich, Deutschland, Italien, Spanien und der Schweiz sowie fünf Artikel aus einem Pop-up-Store in München. Diese wurden zur chemischen Analyse an das unabhängige Labor BUI in Hamburg geschickt.
Shein reagierte auf die Untersuchung mit der Feststellung, dass Lieferanten und Lieferanten des Konzerns Standards einhalten müssten, darunter auch die europäische REACH-Verordnung. Man arbeite eng mit internationalen Prüfstellen zusammen, um regelmäßige Tests auf Produktsicherheitsstandards durchzuführen. Die beanstandeten Produkte habe man außerdem aus dem Sortiment genommen. Das sei Greenpeace zufolge allerdings nicht ganz richtig, fünf der bemängelten Kleidungsstücke seien nach wie vor in den Shops zu finden.