Gruppenfoto – Projekt Klimaheld:innen
Energieregion Weiz-Gleisdorf
Energieregion Weiz-Gleisdorf

Schulen bilden Klimaheldinnen und Klimahelden aus

Über 50 österreichische Schulen nehmen heuer an dem Programm „Klimaschulen“ teil. Während des Jahres steht der Klimaschutz prominent auf dem Stundenplan, die Kinder und Jugendlichen beschäftigen sich mit Themen wie Konsum, Lebensstil und Ernährung. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Klima- und Energiefonds, insgesamt stehen 500.000 Euro zur Verfügung.

Sendungshinweis

„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1 und als Podcast.

Im Spätherbst 2021 präsentierte Christian Hütter, Leiter der Energieregion Weiz-Gleisdorf, den zwölf Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Region das Projekt „Klimaschulen“. Im Fokus des Programms stehen die Themen Konsum, Lebensstil und Ernährung. Nachdem vier Bürgermeister Interesse zeigten, sprach er mit Schuldirektorinnen in den entsprechenden Gemeinden. Drei Volksschulen und eine Fachschule wollten mitmachen.

Im vergangenen Winter sammelten die Pädagoginnen und Pädagogen gemeinsam mit Projektleiter Christian Hütter Ideen. Mit Schulstart heuer im September ging es los.

Abschminkpads und Austernzucht

Der erste Ausflug der Fachschule für Land- und Ernährungswissenschaft Naas führte die Jugendlichen in ein verpackungsfreies Geschäft in Graz. Dort entdeckten sie unter anderem wiederverwendbare Abschminkpads. Von der Idee begeistert, nähten sie solche Pads im Kreativunterricht selbst, um sie dann am Weihnachtsmarkt im Ort zu verkaufen: „Wir haben alte Handtücher und alten Stoff zurechtgeschnitten, aufeinander gelegt und zusammengenäht“, sagt die 15-jährige Hannah Neuhold, die die Abschminkpads selbst gerne verwendet, weil sie keinen Müll produzieren. Schön verpackt verkaufen die Jugendlichen die Pads nun auf dem Adventmarkt.

Projekt: Klimaschulen: Schülerinnen bei der Aufzucht der Austernpilze
Barbara Doupona
Schülerinnen der FS Naas bei der Aufzucht der schmackhaften Austernpilze

Die Direktorin der Landwirtschaftsschule Andrea Marchat hatte die Idee, im Rahmen des Klimaprojekts im Keller der Schule eine Austern-Seitlingszucht anzulegen. Dafür wurde vom Hausmeister und einer Lehrerin ein Pilzhaus aus Holz geplant und gebaut. Dort wachsen die Austernpilze nun auf mehreren Stellagen in kleinen Plastikkübeln, die mit Luftlöchern versehen sind. Die Luftfeuchtigkeit wird mittels Luftbefeuchter und einem Entlüftungsgerät geregelt: „Pilze schwirren mir schon länger im Kopf herum, sagt Direktorin Marchart. Das sei etwas, was nicht viele haben, aber jeder könne die vitaminhaltigen und kalorienarmen Speisepilze selbst züchten, so Marchart.

Klimasticker soll CO2-Ausstoß anzeigen

Im Laufe des Jahres sind noch weitere Projekte geplant, darunter ein Flohmarkt und ein Klimasticker für die Produkte im Lebensmittelautomaten der Schule. Auf der Plakette soll vermerkt werden, wie viel CO2 bei der Herstellung jedes Produkts ausgestoßen wurde.

Am Ende des Schuljahres wird es eine große Abschlussveranstaltung geben, bei der die Teilnehmenden als Klimahelden und Klimaheldinnen ausgezeichnet werden, sagt Projektleiter Hütter. Nach dem ersten Durchgang des Klimaschulen-Projekts im Jahr 2020 feierte man im Europasaal in Weiz, wo die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer selbst veranstalteten Messe ihre Arbeiten vorgestellten.

Urkunde für die 390 Teilnehmenden

In einer teilnehmenden Schule wurde damals ein Theaterstück zum Thema Lebensmittelverschwendung aufgeführt, erinnert sich Hütter. Auch dieses Mal möchte er die insgesamt 390 großen und kleinen Klimaheldinnen und -helden gebührend ehren und mit einer Urkunde auszeichnen: „Wir erhoffen uns natürlich, dass unsere Klimaheldinnen und Klimahelden als Multiplikatoren ausziehen in ihre Familien und Freundeskreise und das, was sie erlernt haben, dort weiterverbreiten“, so Hütter.