Gemahlene Haselnüsse: Fünf von zwölf durchgefallen

Vier Proben waren wertgemindert, eine für den menschlichen Verzehr ungeeignet, nur bei vier gab es nichts zu beanstanden – Das ist das Ergebnis eines Tests von gemahlenen Haselnüssen der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich.

Die AK-Konsumentenschützer:innen ließen zwölf Packungen mit geriebenen Haselnüssen aus dem Handel im Labor auf Aussehen, Geruch und Geschmack prüfen. Außerdem wurden sie auf Bakterien- und Schimmelpilzbefall sowie auf Aflatoxine untersucht.

Muffiger Geruch, ranziger Geschmack

Bei der Hälfte der Proben wurden sensorische Abweichungen festgestellt, die nicht zwingend zu einer Abwertung führten. Zwei Produkten brachten der „dumpfe, muffig, ranzige Geruch sowie der bitter, ranzig, alte, kratzende Geschmack“ allerdings ein „wertgemindert“ in der Beurteilung der Expertinnen und Experten. Ebenfalls wertgemindert waren zwei Produkte mit Enterobakterien über dem Richtwert, wobei eines auch noch Schimmelpilze über dem Richtwert und sensorische Mängel aufwies.

Eine Probe war sensorisch und mikrobiologisch mangelhaft. Der Gehalt an Enterobakterien lag über dem Warnwert, die Gesamtkeimzahl sowie die Menge an Schimmelpilzen über dem Richtwert. Diese Nüsse wurden als nicht für den menschlichen Verzehr geeignet beanstandet.

Teuerstes Bio-Produkt ist Testsieger

Preislich liegen 100 Gramm konventioneller Haselnüsse durchschnittlich zwischen einem und 1,70 Euro, Bio-Nüsse zwischen zwei und 4,10 Euro. Sowohl teurere als auch günstige Produkte wurden einwandfrei bewertet, ein eindeutiges „sehr gut“ erhielt aber nur das teuerste Bio-Produkt.

Herkunftsangabe nicht verpflichtend

Nüsse werden häufig von Schimmelpilzen befallen. Diese bilden unter Umständen giftige Stoffwechselprodukte wie etwa Aflatoxine, die ein hohes krebserregendes Potenzial aufweisen und das Erbgut schädigen können. In drei Proben wurden sie nachgewiesen, jedoch unter dem Grenzwert der Kontaminanten-Verordnung, wodurch es keinen Anlass zur Beanstandung gab.

Die AK wünscht sich eine Herkunftsangabe, die bei geriebenen Nüssen im Gegensatz zu ungeschälten Haselnüssen derzeit nicht zwingend ist. Die Produkte im Test stammten vorwiegend aus der Türkei, wobei vier Anbieter keine Angabe machten.