Beamer
Getty Images/mixetto
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Beamer im Test: Kino daheim ab 600 Euro

Eine weiße Wand genügt und schon wird das Wohnzimmer zum Heimkinosaal. Beamer mit Bilddiagonalen von über sieben Metern sorgen für Kino-Atmosphäre zu Hause. Die deutsche Stiftung Warentest hat 15 Projektoren geprüft. Gute Modelle gibt es ab 600 Euro.

Ob großer Heimkinosaal im Keller oder spontanes Serienschauen im Schlafzimmer: Ein Beamer macht riesige Bilddiagonalen auch zu Hause möglich. Die Stiftung Warentest hat 15 aktuelle Geräte unter die Lupe genommen.

Getestet wurden fünf Geräte mit Full-HD-Auflösung von 1920 × 1080 Pixeln (=2k), sowie neun Geräte mit ultrahoher Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel (=Ultra High Definition, UHD oder auch 4k). Wobei auch die UHD-Geräte die Inhalte nur hochrechnen, diese Technik wird „Upscaling“ genannt.

Streaming, Blu-ray, Fernsehen

Welche Auflösung man wählt, hängt davon ab, was man schauen möchte. „Bisher liegen viele Inhalte, vor allem im Fernsehen, noch immer nur in Full-HD-Qualität vor,“ so Martin Gobbin von der Stiftung Warentest.

Sendungshinweis

„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1 und als Podcast.

Während ultrahochauflösende Fernsehbilder weiter rar sind, bieten Blu-Ray-Discs und Streaming Plattformen wie Netflix und Amazon Prime Video inzwischen viele Filmen, Serien und Dokumentationen in UHD.

High Dynamic Range verbessert Bild

UHD-Beamer verfügen zudem über die so genannte HDR-Technik (High Dynamic Range), die einen hohen Kontrastumfang bietet. „Die ist fast noch wichtiger als die Auflösung, da sie für besonders viele Farbabstufungen, für hohe Kontraste sorgt,“ so Gobbin.

Wer Kabelsalat vermeiden will, sollte bei der Wahl des Beamers auf die Verbindungsmöglichkeiten achten. Viele Beamer können inzwischen via WLAN Inhalte abspielen und verfügen über Bluetooth, etwa um Lautsprecherboxen anzuschließen.

Lampen: Hell und günstig

Unterschiedliche Techniken gibt es auch bei den Lichtquellen. „Traditionell werden Beamer mit Hochdruck-Quecksilberdampflampen (HQL) betrieben. Die sind günstig und lichtstark. Davon profitiert man zum Beispiel wenn man auch tagsüber mit dem Beamer fernschauen will,“ so Gobbin.

Die Helligkeit der Lampe nimmt jedoch mit der Nutzungsdauer ab. Die Lebensdauer der Lampen liegt bei 3.500 bis 5.000 Betriebsstunden, im Eco-Modus lässt sich diese auf 10.000 bis 15.000 Stunden verlängern.

LED/Laser: Lebendigere Farben, umweltfreundlicher

Alternativ werden auch Beamer mit Laser- und LED-Lichtquelle bzw. einer Kombination aus beidem (LED-Laser-Hybridmodelle) angeboten. Diese Technologien seien mit etwa 30.000 Betriebsstunden deutlich langlebiger und decken einen größeren Farbbereich ab. Außerdem verbrauchen sie weniger Strom, kommen ohne Quecksilber aus und sind deswegen auch umweltfreundlicher, so Gobbin von der Stiftung Warentest. Zudem erlauben sie die Herstellung von kleineren, kompakteren Beamern.

Reine LED-Modelle haben allerdings den Nachteil, dass sie weniger Helligkeit bieten. Laser- und Laser-LED-Hybride weisen eine höhere Helligkeit auf, sind allerdings deutlich teurer als Lampen-Geräte. Das zeigte sich auch bei den Testsiegern.

Die besten UHD-Beamer im Test

Den Testsieg bei den UHD-Beamern teilen sich zwei Modelle: der Epson EH-TW 7000 um 1.100 Euro und der Optoma UHZ50 um 2.500 Euro. Während das Epson- Modell mit einer Quecksilberdampflampe arbeitet, nutzt das Optoma Gerät die moderne Lasertechnologie.

Weitere UHD-Modelle, die mit der Note „Gut“ bewertet wurden: BenQ TK700STi (Lampe) um 1.200 Euro, BenQ W1800 (Lampe) um 1.300 Euro, LG CineBeam (LED-Laser-Hybrid) um 2.000 Euro, Optoma UHD55 (Lampe) um 1.500 Euro, Acer H6815BD (Lampe) um 850 Euro und ViewSonic PX701-4K (Lampe) um 900 Euro.

Preistipp: Die besten Full-HD-Beamer

Bei den Full-HD-Beamern erreichte das Modell BenQ TH585P (Lampe) um 650 Euro die meisten Punkte. Ebenfalls gut waren laut Stiftung Warentest der Acer H6541BDi (Lampe) um 625 Euro und der Epson EB-FH06 (Lampe) um 600 Euro.

Für den passenden Kinosound braucht man ein externes Lautsprecherset. Die in die Beamer integrierten Lautsprecher bieten laut den Testern gerade einmal die Soundqualität von Handys.

Speziell gestrichene Wand genügt

Montiert wird der Beamer üblicherweise entweder an einem Wandregal oder an der Zimmerdecke. Dabei reicht bereits ein Abstand von einem Meter zur Wand, um ein Bild erzeugen zu können. Eine Leinwand ist nicht unbedingt nötig, eine gut glatt gespachtelte und mit lichtgrauer oder weißer Dispersionsfarbe gestrichene Wand genügt. Farbhersteller bieten hier spezielle Leinwandfarben an.