Jogger mit Stirnlampe
Getty Images/Alex Eggermont
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Die besten Stirnlampen zum Wandern und Laufen

Ob beim Wandern, Joggen oder Gassigehen mit dem Hund – Stirnlampen sind nützlich in der Dämmerung. Sie sorgen für genügend Licht, um zu sehen und gesehen zu werden, während gleichzeitig die Hände frei bleiben. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat elf Modelle getestet und viele brauchbare gefunden. Die Herstellerangabe zu Leuchtstärke und -weite sind mitunter unzuverlässig.

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Im Test waren elf Stirnlampen mit einer Lichtleistung von 100 bis 400 Lumen. Gemessen wurden ihre maximale Helligkeit, die Reichweite und die Leuchtdauer. Außerdem wurde überprüft, ob die Geräte robust genug sind für den Einsatz im Freien und wie sie sich in der Praxis bewähren.

Batterie oder Akkubetrieb

„Stirnlampen können sich anhand ihrer Ausführung und der vorhandenen Zusatzfeatures unterscheiden, wie beispielsweise der Anzahl der LEDs oder der einstellbaren Leuchtstufen“, so Christian Undeutsch vom VKI.

Ein weiterer Unterschied kann die Stromquelle sein, also ob die Stirnlampe mit Batterien oder Akku betrieben wird. Während Akkus bei Kälte weniger empfindlich reagieren und die Lichtausbeute auf Dauer gesehen konstant und höher ist, ist bei Batterien die Laufzeit meist länger.

Der Vorteil der Batterien liegt in der leichteren Verfügbarkeit und am schnellen Austausch. Wer länger unterwegs ist und nicht weiß, wo die Lampe aufgeladen werden kann, sollte eher zu batteriebetriebenen Geräten greifen.

Fünf Stirnlampen sind „gut“

Die meisten Modelle im Test brauchen Batterien. Zwei Stirnlampen haben entweder einen eingebauten Akku oder es kann zwischen Batterie und Akkubetrieb gewechselt werden. Die Preisspanne reicht von 18 bis 85 Euro. Fünf Modelle schnitten mit dem Testurteil „gut“ ab, die übrigen waren „durchschnittlich“.

Testsieger Black Diamond Storm 400

Testsieger ist die Stirnlampe Storm 400 von Black Diamond. Sie kostet 54 Euro und liegt damit preislich im Mittelfeld. Sie punktet nicht nur mit starker Leuchtkraft, als einziges Modell im Test hat sie zusätzlich noch rotes, blaues und grünes Licht. Das ist praktisch beim Kartenlesen, weil sich die Augen nicht an einen so starken Helligkeitsunterschied anpassen müssen.

Am zweitbesten war das Modell Trek 900 USB V2 der Marke Forclaz (45 Euro) mit wechselbarem Akkubetrieb. Hier lobten die Tester die lange und konstante Lichtausbeute. An dritter Stelle liegt die Stirnlampe Actik von Petzl (40 Euro).

Verschiedene Stirnlampenmodelle
vki.at
Die drei Besten im Test: Black Diamond Storm 400, Forclaz Trek 900 USB V2, Petzl Actik

Wenig Verlass auf Herstellerangaben

„Auffallend war, dass man sich auf die Herstellerangaben zur Lichtleistung, Leuchtdauer und Leuchtweite nicht immer verlassen kann“, so Undeutsch. Eine Angabe von 400 Lumen Lichtleistung und 80 Meter Leuchtweite konnte in der Realität schon mal nur 300 Lumen und 59 Meter Leuchtweite sein. „Herstellerangaben mögen zwar nur zur Orientierung dienen, aber Abweichungen von über 90 Prozent sind unserer Meinung nach doch eindeutig zu viel.“

Das betraf vor allem die Stirnlampen der Marken Silva und McKinley. Letztere war mit 18 Euro die günstigste im Test, schnitt aber auch am schlechtesten ab. Keine Sorgen braucht man sich zu machen, wenn die Stirnlampe einmal zu Boden fällt. Alle Modelle überstanden das problemlos. Bei der Hälfte der Produkte drang bei Regen Wasser ein. Sie funktionierten aber trotzdem.

Gute Noten im Praxistest

Beim Tragekomfort erhielten die Modelle hauptsächlich „gute“ und „sehr gute“ Beurteilungen. Auch das Gewicht der Stirnlampe inklusive der Batterien wirkte sich nicht negativ aus. „Trotzdem empfehlen wir, vor dem Kauf die Stirnlampe in jedem Fall zu probieren“, so Undeutsch. Achten sollte man unter anderem auf das Gewicht, das Material des Kopfbandes und wie es sich anpassen lässt.

Schmaler oder breiter Lichtkegel

Grundsätzlich verfügt eine Stirnlampe über einen fixen Winkel des ausgestrahlten Lichts. Entweder ein breiter Lichtkegel für die Nähe – zum Beispiel zum Lesen – oder ein schmaler, in die Entfernung gerichteter Lichtkegel, für eine weite Sicht bei Aktivitäten im Gelände.

Dann gibt es auch Modelle, die über eine Kombination aus breitem und schmalem Lichtkegel verfügen. Bei der mit „durchschnittlich“ bewerteten Stirnlampe MH3 von Ledlenser (35 Euro) lässt sich die Breite des Lichtstrahls sogar je nach Verwendungszweck stufenlos verändern.

Mit den Einstellungen vertraut machen

Die passenden Einstellungen zu finden ist mitunter mühsam. Es ist ratsam, sich bei Tageslicht mit dem Handling vertraut machen, damit man nicht im Dunkeln herumprobieren muss. Wird die Stirnlampe zum Joggen verwendet, ist ein zusätzliches Stirnband zu empfehlen, das mittig über den Kopf verläuft. Das sorgt für besseren Sitz beim Laufen.

„Im Großen und Ganzen zeigt der Test eine Vielzahl von sehr brauchbaren und empfehlenswerten Stirnlampen“, so Undeutsch. Man müsse sich nur im Klaren sein, für welche Aktivitäten die Stirnlampe eingesetzt werden soll. Mitunter empfiehlt sich der Kauf von zwei Stirnlampen für unterschiedliche Anwendungsbereiche.