iFixit Reparatur eines Smartphones
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Run auf Handyreparatur zum halben Preis

Seit April 2022 gibt es den Reparaturbonus, mit dem Konsumentinnen und Konsumenten Kosten sparen können. Ein Rabatt, der etwa für die Wartung von Smartphones und Tablets gerne in Anspruch genommen wird. Für Interessierte organisiert die Umweltberatung außerdem die Veranstaltung „Aufbruch zur Reparaturwende“. Dort kann man Fachleuten über die Schulter schauen und sich nützliche Tipps abholen

Sendungshinweis

„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1 und als Podcast.

Der Reparaturbonus ist durchaus gefragt, bis Juni wurden etwa 50.000 Stück ausgegeben. Das Projekt wird von der EU finanziert, bis zum 31. Dezember 2023 stehen in Österreich 60 Millionen Euro zur Verfügung. Das Gesamtbudget beläuft sich auf 130 Millionen Euro. Die Aktion soll bis längstens 2026 fortgesetzt werden, sofern die Fördermittel nicht bereits vorher aufgebraucht sein sollten, wie es auf der Finanzministerium-Website heißt.

Beliebig viele Reparaturbons, solange der Vorrat reicht

Den Bon kann man unter Angabe von Namen, Anschrift und Geburtsdatum über die Webseite www.reparaturbonus.at herunterladen, das Ganze dauert nur wenige Minuten und funktioniere problemlos, sagt Helene Pattermann von der Umweltberatung. Der Bon kann direkt beim Reparaturbetrieb der Wahl eingelöst werden, vorausgesetzt, das gewählte Unternehmen nimmt an dem Programm teil. Entsprechende Reparaturbetriebe findet man in ganz Österreich, auf der Reparaturbonus-Webseite kann man problemlos Partnerbetriebe in der näheren Umgebung suchen.

50 Prozent der Kosten werden erstattet, beziehungsweise vom Reparaturbetrieb nicht in Rechnung gestellt. Die maximale Förderung pro repariertem Gerät beträgt 200 Euro. Es können beliebig viele Reparaturbons in Anspruch genommen werden, der Gültigkeitszeitraum eines einzelnen Bons beträgt drei Wochen. Wird der Bon nicht binnen dieser Frist eingelöst, verliert er seinen Wert, man kann aber jederzeit einen neuen Bon herunterladen.

Reparatur eines MacBooks
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Bei Smartphones, Tablets und defekten Notebooks wird besonders gerne zum Rabatt des Reparaturbonus gegriffen

E-Autos und Photovoltaikanlagen werden nicht gefördert

Den Reparaturbonus können alle Privatpersonen beantragen, die ihren Wohnsitz in Österreich haben. Gefördert wird die Reparatur fast aller Elektro- und Elektronikgeräte, die in Privathaushalten verwendet werden. Dazu zählen etwa Kaffeemaschinen, Waschmaschinen oder Fernsehgeräte. Besonders häufig wird der Bon für die Reparatur von Smartphones, Tablets oder Laptops genutzt. Es gibt aber auch einige etwas willkürlich anmutende Ausnahmen, bei denen der Reparaturbon nicht eingesetzt werden kann. Dazu zählen unter anderem Gasherde und benzinbetriebene Rasenmäher, aber auch Notstromaggregate, E-Autos und Photovoltaikanlagen. Eine genaue Geräteliste ist auf der Webseite des Reparaturbonus abrufbar.

Ziel der Aktion ist es, das Thema Reparatur und Reparierbarkeit stärker im Bewusstsein „neukaufverwöhnter“ Konsumentinnen und Konsumenten zu verankern. Auch zu diesem Zweck lädt die Umweltberatung am kommenden Montag zu der Veranstaltung „ Aufbruch zur Reparaturwende“. Neben Vorträgen zum Thema können Besucherinnen und Besucher anwesenden Reparaturfachleuten über die Schulter schauen oder auch selbst Hand anlegen und beispielsweise das mitgebrachte Küchenmesser schleifen, sagt Pattermenn.

Mit der Zahnbürste zum funktionierenden Smartphone

Haris Bilal ist einer der Fachleute, die bei der Veranstaltung ihr Können demonstrieren. Er betreibt die Reparaturwerkstätte „Wir reparieren es“ im 18. Wiener Gemeindebezirk. Der Betrieb ist vor allem auf die Wartung und Reparatur von Smartphones, Tablets und Computern spezialisiert und ist Teil des Wiener Reparaturnetzwerks.

Eine Reparatur sei in jedem Fall empfehlenswert, sagt Bilal, so manches Smartphone-Wehwehchen könnten auch ungeübtere Bastler eigenhändig beheben. Häufig seien die Geräte nur stark verschmutzt, so Bilal, etwa, wenn die Ladebuchse blockiert. Mit Alltagsgegenständen wie einer Zahnbürste und ein wenig Geschick lassen sich solche Verschmutzungen auch von Laien gut beseitigen, sagt Bilal. Diesen und ähnliche Tricks wird der Fachmann im Rahmen der Veranstaltung vorführen. Der Reparatur-Experte steht den Besucherinnen und Besuchern auch gerne für Fragen zur Verfügung.

Die Veranstaltung „ Aufbruch zur Reparaturwende“ findet am kommenden Montag, dem 19. September, von 17:00 bis 20:00 Uhr im Auditorium der Universität für angewandte Kunst im dritten Bezirk in Wien statt.