10-Euro-Scheine in einer Geldbörse
APA/AFP/INA FASSBENDER
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Tirols AK-Chef kritisiert Antiteuerungsmaßnahmen der Regierung

Der Tiroler Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl hat die Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Teuerung kritisiert. Vor allem die Abwicklung zur Inanspruchnahme des Energiegutscheins sei zu kompliziert. Zangerl fordert die Regierung außerdem dazu auf, krisenbedingte Übergewinne von Unternehmen abzuschöpfen und zur Entlastung der Bevölkerung einzusetzen.

Tirols Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl (ÖVP) hat die Umsetzung der Maßnahmen gegen die Teuerung als zu kompliziert kritisiert. Vor allem am Energiegutschein würden viele Menschen scheitern, sagte er der „Tiroler Tageszeitung“. Die Arbeiterkammer (AK) hat eine eigene Hotline dafür eingerichtet, „bereits Hunderte Betroffene“ meldeten sich laut Zangerl, weil sie den 150-Euro-Gutschein nicht erhalten hätten.

Zahlreiche Probleme rund um Energiegutschein

Die Abwicklung sei zu kompliziert, sagt Zangerl. Dasselbe befürchtete er für den Strompreisdeckel, nachdem hier über Abstufungen diskutiert werde. „Es braucht endlich praxistaugliche Lösungen, die die Menschen verstehen. Das Geld muss bei ihnen ankommen und nicht in der Bürokratie“, richtete er der Bundesregierung aus.

Auch die AK Oberösterreich hatte bereits im Juli über „Chaos“ bei den Energiegutscheinen geklagt. Menschen würden sich an die Kammer wenden, weil sie entweder keinen Gutschein erhalten oder Probleme beim Einlösen gehabt hätten. Die Hotline sei zudem überlastet gewesen.

Zangerl: Politik muss Wirtschaft in die Pflicht nehmen

Zangerl erneuerte indes die Forderung der Arbeiterkammer, dass Übergewinne von Unternehmen zur Entlastung der Bevölkerung verwendet werden sollen. „In der größten Teuerungskrise seit Jahrzehnten muss die Politik die Wirtschaft endlich in die Pflicht nehmen und sie daran erinnern, dass Wirtschaft nicht nur Selbstzweck sein darf“, hielt er fest.