Grillfleisch, Würste, Eintöpfe und alkoholfreie Getränke lagern in einem Automaten
APA/dpa/Roland Weihrauch
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Verarbeitetes Fleisch erhöht Darmkrebsrisiko

Die französische Gesundheitsbehörde Anses hat nach eigenen Angaben einen Zusammenhang zwischen Darmkrebs und dem Verzehr von verarbeitetem Fleisch festgestellt. Grund seien die bei der Verarbeitung von Fleisch zu Wurstwaren verwendeten Nitrate und Nitrite, so die Behörde.

Wie die französische Gesundheitsbehörde weiter mitteilte, stimmte ihre Analyse der Daten aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema mit den Ergebnissen der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) überein. Die zur WHO gehörende Krebsforschungsagentur hatte 2015 verarbeitetes Fleisch, insbesondere Wurstwaren, als krebserregend eingestuft.

IARC: Rotes Fleisch „wahrscheinlich“ krebserregend

Der Konsum verarbeiteter Fleischerzeugnisse sei für die Entstehung von Darmkrebs mitverantwortlich, hatte die IARC erklärt. Auch rotes Fleisch sei „wahrscheinlich“ krebserregend.

Nitrat und Nitrit werden bei der Verarbeitung von Fleisch verwendet, um die Erzeugnisse haltbar zu machen oder ihnen ihre rote Farbe zu geben. Die Verbraucherorganisation Foodwatch und weitere Organisationen forderten die französischen Behörden nach der Veröffentlichung von Anses auf, „diese Zusatzstoffe zu verbieten“, Anses empfahl eine Reduzierung beider Stoffe in der Nahrung, damit Verbraucher dem Stoff weniger ausgesetzt seien.

Nitrat an sich ist relativ harmlos. Es kommt als natürlicher Bestandteil im Boden und in Pflanzen vor, aber auch in Düngemitteln. Nitrat und Nitrit können sich jedoch unter bestimmten Bedingungen in sogenannte Nitrosamine umwandeln, die sich im Tierversuch als krebserregend erwiesen haben.