Glas Trinkwasser
dpa/Oliver Berg
dpa/Oliver Berg

Schlechte Noten für Trinkwasserfilter

Wasserfilter versprechen weiches, sauberes Wasser und weniger Kalkablagerungen an Geräten. Die deutsche Stiftung Warentest hat acht Tischwasserfilter untersucht. Das Ergebnis war ernüchternd: Kein einziger Filter ist empfehlenswert. Manche stellen sogar ein Gesundheitsrisiko dar.

Die Hersteller werben mit Slogans wie „Optimieren Sie Ihr Trinkwasser“, „Verlängern Sie die Lebensdauer von Haushaltsgeräten“ und „Ökologisch: Vermeidung von Plastikmüll“. Die Realität sieht freilich anders aus, wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest ergab.

Filter bestenfalls mittelmäßig

Von den acht Trinkwasserfiltern im Test war kein einziger „sehr gut“ oder „gut“. Alle Filter enthärten schon nach wenigen Litern Durchlauf so wenig, dass ihr Einsatz kaum noch gerechtfertigt war. Selbst die besseren Modelle im Test erreichten deshalb nur knapp die Note „befriedigend“. Das waren die Filter Britta Maxtra Marella Cool 2,4 l und Britta Maxtra Style Cool 2,4 l.

Die übrigen Modelle waren nur ausreichend – bis auf eine Fremdkartusche im Test (Yucona Starter Kit). Diese enthärtete schon im Neuzustand schlecht und trug Schimmelpilze ins Wasser ein. Das ist mangelhaft.

Deutlich geringere Kapazität als angegeben

Die Filterkannen kosten rund 13 bis 22 Euro. Doch der regelmäßige Austausch der 2,65 bis 6,65 Euro teuren Filter geht ins Geld und verursacht Müll. Leitungswasser muss meist ohnehin nicht aufbereitet werden. „Höchstens für Teegourmets kann ein Wasserfilter zu Hause interessant sein“, so Stephan Scherfenberg von der Stiftung Warentest.

Fast alle Filter verwandelten hartes Wasser in weiches. Nach dem ersten Viertel der angegebenen Kapazität schafften sie jedoch nur noch mittelhartes Wasser. Auf die Wechselanzeigen der Filter sollte man sich dabei nicht verlassen. Sie registrieren nur die Zeit seit dem letzten Filterwechsel. Die Wasserqualität wird nicht berücksichtigt.

Filterkannen als Keimschleudern

Steht die Filterkanne nicht im Kühlschrank, können sich vorhandene Keime rasch vermehren. Nach einer Woche ungekühlter Lagerung fanden sich in allen Filterkannen Bakterien.

Kalkablagerungen in Geräten lassen sich mit einigen Produkten tatsächlich verringern. Die Filter von BWT und Pearlco reduzierten den Kesselstein in Kaffeemaschinen und Wasserkochern gut, der Filter von Phillips nur um ein Drittel. Die Stiftung Warentest rät, in Gegenden mit hartem Wasser Geräte regelmäßig mit Zitronensäure zu entkalken. Das komme billiger als tägliches Filtern.