Illustration zum Thema Finanzierung – Geldscheine liegen auf einem Ausdruck mit dem begriff „Finanzierung“
APA/BARBARA GINDL
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Verbraucherschutz bei Onlinekrediten: EU-Länder schwächen Kommissionsvorschlag ab

Die EU-Länder haben sich auf eine gemeinsame Verhandlungsposition für neue Regeln für Verbraucherkredite verständigt. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen zwar künftig besser geschützt werden, wenn sie online Geld leihen oder auf Kredit im Netz einkaufen – der ursprüngliche Gesetzesvorschlag der EU-Kommission wurde jedoch in Teilen abgeschwächt.

Der Kommissionsvorschlag zu Konsumentenkreditverträgen sieht vor, dass bestehende Schutzregeln in Zukunft auch für Kredite unter 200 Euro sowie für Leasingverträge und Überziehungskredite gelten sollen. Die EU-Länder wollen jedoch einige Kreditformen von den Regeln ausnehmen, etwa Zahlungsaufschübe oder Leasingverträge ohne Kaufverpflichtung. Gleichzeitig soll die Kreditfähigkeit von Verbrauchern besser kontrolliert werden.

Kritik von europäischen Verbraucherschützern

Die europäische Verbraucherschutzvereinigung BEUC kritisierte, die EU-Staaten hätten ein niedriges Ambitionsniveau bei der Reform. „In Zeiten hoher Energie- und Lebensmittelpreise nehmen die Verbraucher vermehrt Kredite in Anspruch, um ihre Ausgaben für den täglichen Bedarf zu decken. Ohne solide Kontrollen kann dies schnell zu einer Schuldenspirale führen“, sagte BEUC-Chefin Monique Goyens der Presseagentur dpa.

Das EU-Parlament muss seine Position zu der Regelung noch festlegen, bevor es mit den EU-Ländern darüber verhandeln und die Regelung in Kraft treten kann.