Kind wird mit Sonnencreme eingeschmiert
Getty Images/Roger Wright
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Schadstoffe in Sonnencremes: Günstige schneiden gut ab

Zu Sommerbeginn hat die deutsche Verbraucherzeitschrift „Ökotest“ Sonnenschutzmittel für Kinder auf problematische Inhaltsstoffe untersucht. Fünf von 21 Produkten fielen durch, darunter drei hochpreisige Markenartikel. Hinsichtlich der Schadstoffbelastung gelte der Grundsatz „günstig ist gut“.

Analysiert wurden Kindersonnencremes mit sehr hohem Lichtschutzfaktor (50 oder mehr), die in Drogerien, Supermärkten, Apotheken und im Reformhaus erhältlich sind. Sie sind parfumfrei oder gelten als sensitiv. Im Labor wurde dann geprüft, ob die Cremes bedenkliche UV-Filter enthalten wie Octocrylen und halogenorganische Verbindungen. Auf Anwendungstests verzichtete die Zeitschrift, weil dabei bei Probanden Sonnenbrand ausgelöst werde. Die gängigen Filtersubstanzen seien jedoch wirksam und die größten Unterschiede im Schutz ergäben sich durch die aufgetragene Menge, so „Ökotest“.

Zwei Drittel „gut“ bis „sehr gut“

14 Produkte werden von „Ökotest“ empfohlen, neun davon erhielten sogar die Note „sehr gut“, darunter auch günstige Eigenmarken von Drogerien: Die dm-Produkte Alverde Kids Sensitiv Sonnenbalsam 50 und Sundance Kids Sensitiv Sonnenmilch 50+ sowie Lavozon Kids Med Sonnenspray 50+ von Müller Drogeriemarkt bekamen jeweils die Bestnote. Ebenfalls „sehr gut“ schnitten das Produkt Hipp Babysanft Sonnenmilch Ultra Sensitiv 50+ sowie die relativ teuren Apothekenprodukte Lavera Kids Sensitiv Sonnenlotion 50, Avene Kinder-Sonnenspray SPF 50+ und Ladival für Kinder Sonnenschutz Milch 50+ ab.

Problematische UV-Filter

Vier Cremes stuften die Tester als „mangelhaft“ ein, eine sogar als „ungenügend“. So stecke laut „Ökotest“ in drei Produkten Octocrylen (La Roche-Posay Anthelios Dermo-Pediatrics 50+ Lotion, Lancaster Sun Sensitive Milky Spray Kids 50+ und Ream Sun Care Sonnenspray Kinder 50) und in einem der chemische UV-Filter Homosalat (Eucerin Sensitive Protect Kids Sun Spray LSF 50+), der laut Tierversuchen Leber, Nieren und Schilddrüse schädigen könnte.

Zwei weitere Erzeugnisse landeten als „befriedigend“ im Mittelfeld (Nivea Sun Kids Mineralischer UV-Schutz Bio-Aloe Vera 50+ und Natuvell Sun Kids Sonnenspray 50+). Das als „ungenügend“ eingestufte Produkt der deutschen Drogeriekette Rossmann wird in Österreich nicht vertrieben. Die Arbeiterkammer Oberösterreich (AK) stellt die Testergebnisse in Kooperation mit „Ökotest“ kostenlos zur Verfügung.