Drei Kinder halten ihr Taschengeld in den Händen.
APA/dpa/Patrick Seeger
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Teuerungswelle schockiert Haushalte

Laut einer Umfrage von Durchblicker.at können zwölf Prozent der Haushalte ihre Fixkosten nicht mehr decken. Mehr als die Hälfte der Befragten fürchtet um ihre finanzielle Zukunft. Leidtragende der CoV-Krise trifft die hohe Inflation besonders hart.

Die größte Teuerungswelle seit mehr als 40 Jahren schockiert Österreichs Haushalte. Das geht aus einer Umfrage des Onlineportals Durchblicker.at hervor. Neun von zehn Österreicherinnen und Österreicher sehen sich zu Einschränkungen bei den Ausgaben gezwungen. Beinahe zwei Drittel blicken sorgenvoll in ihre finanzielle Zukunft und zwölf Prozent konnten bereits die Fixkosten der vergangenen drei Monate nicht mehr aus ihrem Haushaltseinkommen decken. Österreichweit wurden 1.200 Haushalte befragt.

Sorge wegen Treibstoff- und Lebensmittelpreisen

Besonders hart treffe die hohe Inflation jene, die nach der Coronavirus-Krise wegen Kurzarbeit oder Verlust des Arbeitsplatzes nach wie vor mit einem geringeren Haushaltseinkommen auskommen müssen, auch wenn das mittlerweile bei deutlich weniger Haushalten der Fall sei als noch im Winter, hieß es in einer Aussendung des Onlineportals.

Laut Umfrage haben 86 Prozent bereits in den vergangenen drei Monaten eine Erhöhung ihrer Fixkosten deutlich wahrgenommen. Subjektiv spüren die Haushalte die Teuerung auf einer Skala von 1 bis 6 am deutlichsten bei Treibstoffen (5,3), bei Lebensmitteln (4,4), im Transport und Verkehr (4,3), bei Strom beim Heizen (4,0) und in der Gastronomie (4,0). Mehr als die Hälfte sehen die höheren Preise bereits tatsächlich auf ihren Strom- und Gasrechnungen.

Eine Hand entnimmt Geld aus einer offenen Kassalade gefüllt mit Scheinen und Münzen
APA/DPA/Friso Gentsch
Laut Umfrage spüren die Österreicherinnen und Österreicher die Teuerung vor allem beim Tanken und an der Supermarktkassa

Viele suchen bereits günstigere Wohnung

Praktisch die gesamte Bevölkerung (98 Prozent) gehe davon aus, dass das tägliche Leben künftig noch teurer wird. Die überwiegende Mehrheit von 62 Prozent der Befragten blickt ihrer finanziellen Situation 2022 eher mit Sorge entgegen, jeder Fünfte sei „extrem beunruhigt“, wie es heißt.

Gespart werde vor allem bei Gastronomiebesuchen (75 Prozent), beim Autofahren und bei Kleidung (jeweils 70 Prozent), bei Reisen (65 Prozent) und bei der Wohnraumausstattung (50 Prozent) sowie bei der Freizeitgestaltung (45 Prozent). Ein Drittel der befragten Haushalte versucht, weniger zu heizen und Strom zu sparen. 15 Prozent der Mieterinnen und Mieter seien bereits auf der Suche nach einer billigeren Wohnung.

Sparpotential bei Versicherungen, Banken und Internet

Durchblicker-Geschäftsführer Reinhold Baudisch rät betroffenen Haushalten dazu, ihre Verträge genau unter die Lupe zu nehmen. Bei Strom und Gas seien die Einsparungsmöglichkeiten derzeit zwar beschränkt. Sollte der bestehende Energieanbieter die Preise aber extrem stark anheben, zahle sich ein Tarifvergleich in einzelnen Fällen dennoch aus.

Mehr sparen lasse sich durch einen Wechsel bei Versicherungen, Banken oder Festnetz und Internet, so Baudisch. Rund die Hälfte der Haushalte habe hier laut Umfrage noch nie die Anbieter gewechselt. In Summe könne ein durchschnittlicher Haushalt durch Vertragsoptimierungen aktuell immer noch bis zu 1.900 Euro jährlich sparen.