Eine Frau studiert die Produkteangaben vor dem Kühlregal in einem Supermarkt
Greenpeace/Mitja Kobal
Greenpeace/Mitja Kobal

Unilever hat Preise stark erhöht

Der Konsumgüterkonzern Unilever hat seine Preise um 8,3 Prozent erhöht. Das Unternehmen vertreibt bekannte Marken wie Knorr Cornetto und Pfanni. Durch diese Maßnahme konnte Unilever im ersten Quartal bereits ein Umsatzplus von 7,3 Prozent erzielen. Ohne Preiserhöhungen wäre der Zuwachs Analysten zufolge nur bei 4,4 Prozent gelegen.

Der niederländische Konsumgüterkonzern Unilever hat mit Preiserhöhungen für seine Produkte gestiegene Kosten wettgemacht und seinen Umsatz gesteigert. Im ersten Quartal des Jahres kletterte der Umsatz um 7,3 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Von Unilever befragte Analysten hatten mit einem Plus von 4,4 Prozent gerechnet. Das Absatzvolumen fiel um ein Prozent, was der Konzern aber auffangen konnte, indem er die Preise um 8,3 Prozent hochschraubte.

Unilever-Chef rechnet mit weiteren Preissteigerungen

„Was die Preisgestaltung und die Absatzmengen angeht, sind wir auf unbekanntem Terrain“, sagte Konzernchef Alan Jope. „Wir sind uns des Drucks auf die Verbraucher bewusst, glauben aber, dass eine Preiserhöhung als Reaktion auf den extremen Kostendruck bei den Rohstoffen das Richtige ist.“

Weltweit machen gestiegene Kosten für Energie, Rohstoffe, Arbeit und Transport den Konsumgüterkonzernen zu schaffen, sie erhöhen deswegen ihre Preise. Dazu kommt der Krieg in der Ukraine, der diese Probleme verschärft. Unilever rechnet mit weiteren Preiserhöhungen und schraubte seine Prognose für die Kosteninflation im zweiten Halbjahr auf 2,7 Milliarden Euro hoch wegen des Ukraine-Kriegs und des damit verbundenen Preisanstiegs für Rohstoffe. Zuvor hatte der Konzern mit 1,5 Milliarden Euro gerechnet. Die Spitze der Preiserhöhungen sei noch nicht erreicht, sagte Analyst Warren Ackerman von Barclays.

Konzerne klagen über Kostendruck

Auch andere Konsumgüterkonzerne wie Nestle und Procter & Gamble (P&G) haben die Preise für ihre Produkte erhöht. Am Donnerstag stimmte auch der deutsche Beiersdorf-Konzern seine Kunden auf weitere Preiserhöhungen für seine Produkte wie Nivea ein. Allerdings steht Unilever unter einem höheren Kostendruck als etwa P&G, da der US-Konzern keine Nahrungsmittel im Angebot hat. Unilever machen aber zu allem anderen auch noch die höheren Kosten für Agrarrohstoffe wie Sojaöl und Getreide zu schaffen. Nestle ist zwar ein Lebensmittelkonzern und hat das gleiche Problem, Unilever ist aber stark abhängig von Schwellenländern, wo der Inflationsdruck besonders hoch ist.