Kinder Schoko-Bons von Ferrero im Einkaufswagen
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Alle Produkte aus belgischer Ferrero-Fabrik zurückgerufen

Aufgrund von Salmonellenfällen in mehreren europäischen Ländern verliert Ferrero die Produktionslizenz für sein belgisches Werk in Arlon. Die belgische Aufsichtsbehörde Afsca ordnete an, dass alle in der Fabrik hergestellten Produkte zurückgerufen werden müssen werden, unabhängig von ihrem Produktionsdatum.

Die Aufsichtsbehörde Afsca kündigte an, die Produktionslizenz für die Fabrik in Arlon in Folge von Ermittlungen zu entziehen. Der Süßwarenhersteller Ferrero habe in den Ermittlungen nicht ausreichend Informationen geliefert, so die Mitteilung. Das Unternehmen stoppte die Produktion bereits.

Auch sämtliche Osterware von Rückruf betroffen

Der Rückruf umfasst alle Kinder Surprise, Kinder Mini Eggs, Kinder Surprise Maxi und Schoko-Bons, die in Arlon gefertigt wurden. Afsca bat auch alle Vertriebsfirmen, die entsprechenden Produkte aus dem Einzelhandel zu nehmen. Das Werk in Arlon dürfe erst wieder öffnen, wenn alle Regeln und Anforderungen der Lebensmittelsicherheit erfüllt seien.

In den letzten Wochen seien über 100 Salmonellenfälle in Europa identifiziert worden, die daraufhin mit der Produktionsstätte in Arlon in Verbindung gebracht worden seien, so Afsca. Ferrero hatte zuvor bekanntgegeben, dass Salmonellen bereits am 15. Dezember 2021 in dem Werk entdeckt wurden. Salmonellen seien in einem Sieb am Auslass von zwei Rohstofftanks festgestellt worden und die daraus gefertigten Produkte seien daraufhin zurückgehalten worden. Der Filter sei ausgetauscht und Kontrollen der unfertigen und fertigen Produkte seien gesteigert worden, so Ferrero.

Rückruf auch in Österreich

In Arlon stellt Ferrero Überraschungseier und andere Schokoartikel der Marke Kinder her, die in mehreren Ländern wegen des möglichen Bakterienbefalls zurückgerufen wurden. Auch Österreich ist davon betroffen. Auf das Werk Arlon entfielen rund sieben Prozent der weltweit hergestellten Kinder-Produkte.

Ferrero räumte ein, dass es interne Ineffizienzen gab, die zu Verzögerungen bei der rechtzeitigen Beschaffung und Weitergabe von Informationen über die Salmonellenverunreinigung führten. Dies habe sich auf die Schnelligkeit und Wirksamkeit der Untersuchungen ausgewirkt.

Schokolade nicht essen

Es würden lokale Lösungen etabliert, um die Verbraucher bei der Rückrufaktion zu unterstützen, so das Unternehmen in einer Aussendung. Kunden wird empfohlen, die betroffenen Kinder-Produkte nicht zu essen, sondern diese aufzubewahren und Kontakt mit dem Ferrero-Kundendienst (Tel.: +43 512 59700 610 bzw. E-Mail: customer.quality@ferrero.com ) aufzunehmen.

In Österreich gab es laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) noch keinen bestätigten Krankheitsfall mit dem Ausbruchsstamm Salmonella Typhimurium.

Gefahr für Kleinkinder und alte Menschen

„Eine Salmonellen-Erkrankung äußert sich innerhalb weniger Tage nach der Infektion mit Durchfall und Bauchschmerzen, manchmal mit Erbrechen und leichtem Fieber“, so die deutsche Verbraucherzentrale. Bei gesunden Menschen klingen die Beschwerden demnach in der Regel nach einigen Tagen wieder ab. In bestimmten Fällen könne es jedoch zu schweren Krankheitsverläufen kommen, insbesondere bei Säuglingen, Kleinkindern, alten Menschen und Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem.