EIne Extrawurstsemmel in Nahaufnahme
APA/Robert Jaeger
APA/Robert Jaeger

Extrawurst im Test: Konsumentenschützer haben wenig auszusetzen

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat eine der beliebtesten Wurstspezialitäten des Landes unter die Lupe genommen: 47 verpackte Extrawurstprodukte, geschnitten, im Ganzen und vom Geflügel, wurden kontrolliert. Zehn davon erhielten ein „Sehr gut“, 21 ein „Gut“.

Extrawurst rangiert auf der Beliebtheitsskala in Österreich ganz weit oben: Laut AMA wurden im Lebensmitteleinzelhandel allein in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres 7.759 Tonnen eingekauft, deutlich mehr als Frankfurter, Leberkäse oder Toastschinken.

„Insgesamt erfreulicher Test“

Die geprüften Produkte enthielten zwischen zwei und elf Zusatzstoffe inklusive Aroma. Laut Zutatenliste war in 24 Produkten Speck, Rindfleisch in 28 und Schweinefleisch in 34. Deutlich seltener werden Huhn (fünf Produkte) und Pute (sechs) verarbeitet. Neben zehn „Sehr Gut“ und 21 „Gut“ vergaben die Tester acht „Durchschnittlich“ und sechs „Weniger zufriedenstellend“.

Zwei Proben nicht verkehrsfähig

Die zehn Besten Produkte stammten von Hütthaler (Leichte Pariser und Putenextra Fein), Berger (Wellness Extrawurst), Echt Bio/Penny (Extrawurst), Tann/Spar (Leichter Extra Ring), Ja! Natürlich/Billa (Bio Extrawurst), Fair Hof/Hofer (Pariser Kranz Klassik), Hofstätter (Leichtes Pariser Kranzl), Wiesenthaler (Puten Extrawurst) und Pöttelsdorfer Geflügel (Hühner Extrawurst). Der VKI spricht von einem „insgesamt erfreulichen“ Test.

Zwei inländische Erzeugnisse entsprachen nicht dem Lebensmittelbuch und sind als nicht verkehrsfähig durchgefallen. Bei der einen Probe (Tilz) wurde ein Fettgehalt von knapp 18 Prozent ermittelt, erlaubt sind maximal 15 Prozent. Beim anderen Produkt (REWE) lag der Kollagenwert bei gut 22 statt höchstens 18 Prozent.

Fehlender Hinweis auf nicht essbare Wursthülle

Bei fünf weiteren Würsten gab es grenzwertige Ergebnisse, beziehungsweise Auslobungen. Zweimal ging es auch hier um den Kollagenwert, einmal um das Wasser-Eiweiß-Verhältnis und einmal um die Bezeichnung „exquisit“, die die betreffende Wurst nicht erfüllt. Bei acht Proben gab es Abweichungen zwischen dem deklarierten und dem nachgewiesenen Fettgehalt. Sechs Proben entsprachen schließlich nicht der Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV), unter anderem weil nicht darauf hingewiesen wurde, dass die Wursthülle nicht essbar ist.

Der VKI hat auch die Herkunft abgefragt. Bis auf vier Würste kommt das Fleisch aus Österreich. Bei zwei Geflügel-Produkten stammt es aus Deutschland, bei einem wurde die EU genannt und bei einem weiteren Erzeugnis wurden die Hühner in Slowenien gemästet.